1 bewirtschafteter Wald schafft 2x gutes Klima
Werden Wälder nachhaltig bewirtschaftet und ihr Holz als Werk- und Baustoff genutzt, tragen sie doppelt zum Klimaschutz bei.
Bäume sind natürliche Klimaschützer. Sie entziehen der Luft beim Wachstum das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Der Kohlenstoff aus dem CO2 wird im Holz gespeichert, durch chemische Reaktionen aus Wasser und CO2 entsteht Sauerstoff (O2), der wieder an die Umgebung abgegeben wird. Jeder Kubikmeter Holz bindet so rund 1 Tonne CO2.
Bauen mit Holz schafft einen zweiten Wald aus Häusern
Das im Holz gebundene CO2 bleibt der Atmosphäre langfristig erspart. Solange das Holz nicht verrottet oder verbrannt wird, bleibt der Kohlenstoffspeicher erhalten. Wird das Holz aus dem Wald geerntet und als Werk- oder Baustoff genutzt, wird die Klimaentlastung nicht nur verlängert, sondern sogar gesteigert. Häuser aus Holz wirken wie ein zweiter Wald und schützen das Klima. Gleichzeitig wachsen im Wald anstelle der genutzten Bäume wieder neue Bäume nach und entziehen der Atmosphäre wieder aktiv CO2. Der Klimaschutzeffekt besteht also doppelt - im Wald und in den gebauten Holzhäusern.
Bewirtschaftete Wälder sparen mehr CO2 ein
Rund 3.600 Millionen Tonnen CO2 sind in Österreichs Wäldern gebunden. Das entspricht etwa der 45-fachen Menge des jährlichen CO2-Ausstoßes in Österreich von etwa 80 Millionen Tonnen CO2. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder steigert ihre Klimaschutzleistung.
In einem naturbelassenen Wald stellt sich langfristig ein biologisches Gleichgewicht mit einem mehr oder weniger gleichbleibenden Kohlenstoffspeicher ein. Die Bäume wachsen nicht endlos, sondern sterben irgendwann ab und verrotten. Dabei wird der im Holz gespeicherte Kohlenstoff wieder frei. Gleichzeitig wachsen durch natürliche Verjüngung neue Bäume heran, die wieder CO2 einfangen. Der naturbelassende Wald ist CO2-neutral, bringt über einen langen Zeitraum betrachtet aber keinen zusätzlichen CO2-Senkeneffekt. Über einen Zeitraum von 300 Jahren betrachtet spart ein nicht bewirtschafteter Wald nur eine halbe Tonne CO2 pro Hektar ein. Das geht aus Untersuchungen auf Basis von 300 Hektar Wald mit idealer Altersklassenverteilung hervor.
Im bewirtschafteten Wald hingegen werden alte Bäume entfernt, bevor sie beginnen zu verrotten und CO2 wieder abzugeben. Das schafft Raum und Licht für neue Bäume, die unter diesen Bedingungen schneller wachsen und wieder aktiv CO2 entziehen. Neuer Kohlenstoffspeicher entsteht, während sich der bisherige Speicher im entnommenen und genutzten Holz fortsetzt.
Holz ersetzt herkömmliche Baustoffe
Wird Holz zum Bauen eingesetzt, ersetzt es andere Baustoffe wie Ziegel, Beton oder Stahl. Diese sind im Gegensatz zu Holz in der Herstellung CO2-intensiv. Holz muss nicht unter hohem Energieverbrauch in Hochöfen oder Brennwerken hergestellt oder aus der Erde gefördert werden. Holz wächst im Wald und braucht dazu nur Erde, Wasser, Licht und Luft. Auch die Verarbeitung von Holz erfordert vergleichsweise wenig Energieeinsatz. Die Transportwege sind kurz, denn Holz wird von den Sägewerken und verarbeitenden Unternehmen in der Regel aus einem Umkreis von höchstens 300 Kilometern bezogen. In Summe haben Holzprodukte eine positive CO2-Bilanz, während andere Baustoffe in der Herstellung CO2 verursachen. Holz vermeidet andere Baustoffe (Substitution) und der CO2-Ausstoß aus deren Produktion fällt gar nicht erst an.
Rechnet man den Substitutionseffekt in die CO2-Bilanz des Waldes ein, erhöht sich die Klimaschutzleistung eines bewirtschafteten und genutzten Waldes gegenüber einem naturbelassenen Wald drastisch: Geht man davon aus, dass das Holz aus dem Wald energetisch genutzt wird und fossile Brennstoffe ersetzt, liegt die CO2-Senkenleistung des bewirtschafteten Waldes bei über 5 Tonnen CO2 pro Hektar (wiederum über 300 Jahre betrachtet). Das ist 10-mal so viel wie im naturbelassenen Wald. Würde man einrechnen, dass Holz vor dem Verbrennen andere Werk- und Baustoffe ersetzt, wäre der Beitrag des bewirtschafteten Waldes zur CO2-Reduktion noch um ein Vielfaches höher.