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Facts zum Christbaum

Die protestantische Prinzessin Henriette von Nassau-Weilburg, Gattin Erzherzog Karls, des Siegers von Aspern über Napoleon, führte 1816 hierzulande einen alten Brauch aus ihrer rheinländischen Heimat ein.

erschienen in
Zuschnitt 8 Forst & Holz, Dezember 2002
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Die protestantische Prinzessin Henriette von Nassau-Weilburg, Gattin Erzherzog Karls, des Siegers von Aspern über Napoleon, führte hierzulande einen alten Brauch aus ihrer rheinländischen Heimat ein. Sie schmückte am Weihnachtsabend des Jahres 1816 für ihr erstes Kind einen Christbaum mit zwölf Kerzen, für jeden Monat eine. Die Österreicher haben diesen Brauch innerhalb weniger Jahre übernommen, der Siegeszug des Weihnachtsbaumes war nicht mehr aufzuhalten und im Volksmund wurde Prinzessin Henriette bald zur »Christkindlbringerin«.

Heute haben von den 3 Millionen österreichischen Haushalten rund 2,2 Millionen jährlich einen Christbaum. Davon werden 1,7 Millionen gekauft und 500.000 verschenkt bzw. aus eigener Produktion verwendet. 28 Prozent aller Haushalte besitzen zu Weihnachten keinen Christbaum, es sind dies vor allem Single-Haushalte und Haushalte älterer Personen.

2/3 aller Christbäume sind Tannenarten, wie die Nordmannstanne, Weiß-, Silber- und Edeltannen, Riesen- oder Küstentannen, während 1/3 Fichtenarten wie Blau- und Rotfichten sind.
Auch Plastikchristbäume sind beliebt, zwischen 1996 und 1999 ging der Kauf allerdings von 100.000 auf 40.000 Stück zurück.
Die vermarkteten Bäume kommen zu 20 Prozent aus dem Ausland - hauptsächlich Nordmannstanne aus Dänemark und Deutschland - und zu 80 Prozent aus dem Inland. 96 Prozent der Konsumenten glauben allerdings, einen heimischen Baum gekauft zu haben. Eingekauft wird meist direkt beim Produzenten (36 Prozent am Hof, 37 Prozent am Verkaufsstand).
70 Prozent der heimischen Christbäume stammen aus speziell dafür angelegten Kulturen. Auf diesen Flächen werden vor allem Tannen- und Fichtenarten angepflanzt, die wegen ihrer dichten Benadelung und schönen Farbe beim Konsumenten als Christbäume sehr begehrt sind. 30 Prozent kommen aus dem Wald. Erstrebenswert wäre eine größere Produktivität von nach ökologischen Grundsätzen gezüchteten Christbäumen. Eine Reihe bereits erprobter, ökologischer Produktionsmethoden erlaubt es einerseits, den Pflanzenschutz- und Düngemitteleinsatz auf ein Minimum zu reduzieren, andererseits, Christbäume in hoher Qualität kostengünstig zu produzieren.


Die Homepage www.weihnachtsbaum.at, im Auftrag der Präsidentenkonferenz der österreichischen Landwirtschaftskammer erstellt, gibt einen Überblick über die österreichischen Christbaumanbieter, liefert Zahlen und Fakten zum Weihnachtsbaum sowie Tipps zur richtigen Pflege und klärt über Irrtümer auf.


verfasst von

Manfred Russo

Kultursoziologe und Stadtforscher. Er war zuletzt Professor an der Bauhaus-Universität Weimar. Langjährige Lehrtätigkeit an der Universität Wien und anderen Hochschulen, im Vorstand der ÖGFA, Sprecher Sektion Stadtforschung der österreichischen Gesellschaft für Soziologie, zahlreiche Studien und Ver­öffentlichungen zum Thema Stadt, zuletzt: Projekt Stadt. Eine Geschichte der Urbanität, 2016 bei Birkhäuser.

Erschienen in

Zuschnitt 8
Forst & Holz

Eines leistet der Wald konstant - seine Bäume wandeln schädliches Kohlendioxid in lebensnotwendigen Sauerstoff um und produzieren aus dem Wasser und den Nährstoffen des Bodens Holz, Rinde und Laub. Die wirtschaftliche wie die kulturelle Bedeutung des Waldes unterliegt hingegen dem Zeitenwandel wie seine Erscheinung und die Waldbewirtschaftung. Heute ist aus der Forst- und Sägewirtschaft ein hochtechnisierter Industriezweig geworden, in dem neue Methoden und Technologien die Wertschöpfungskette des Rohstoffs Holz vom Wald bis zur Weiterverarbeitung optimieren.

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Zuschnitt 8 - Forst & Holz