Vergesst Schaumgummi! Vergesst Plastik! Vergesst Enzi, Verner Panton und alle psychedelischen Farbexperimente!
Es geht einfacher und billiger – mit Papier! 2005 wurde von der Helsinki University of Art and Design ein Design-Wettbewerb ausgeschrieben, den Martti Kalliala und Esa Ruskeepää gegen Mitbewerberinnen wie Zaha Hadid für sich entscheiden konnten. Gesucht wurde ein Raum, in dem auf einer Grundfläche von 2,5 x 2,5m Musik hör- und erfahrbar sein sollte.
Die beiden Architekturstudenten bauten aus Wellpappe ein Objekt namens »Mafoombey«: 360 Lagen à 7mm Dicke und 2,5 x 2,5m Seitenlänge wurden halbiert. Ein computergesteuerter Cutter schnitt gekurvte Flächen aus den einzelnen Kartons, die dann um jeweils 90° verdreht übereinander gestapelt wurden. Ergebnis ist ein nahezu quadratischer Kubus, in den eine frei geformte, organische Höhle eingeschnitten ist. Sie enthält sowohl Öffnungen für CD-Gerät und Lautsprecher als auch eine sanft geschwungene Sitzbank, die aus der gewölbten Wand wächst.
Die Eigenschaften des Materials werden optimal ausgenützt: Der Raum hat exzellente akustische Eigenschaften. Die Oberflächen sind warm und fühlen sich angenehm an. Die gesamte Konstruktion ist selbsttragend, leicht und kommt ohne Verbindungsmittel wie Klammern oder Klebstoff aus. Dadurch kann sie einfach und schnell transportiert, ab- und aufgebaut werden. Und auch der optisch-psychedelische Effekt ist nicht zu unterschätzen, wenn sich Welle um Welle um Welle durch Lage um Lage um Lage schlängelt…