Seit nunmehr neun Jahren beschreiten die Waldverbände einen innovativen Weg der Holzvermarktung: die Wertholzsubmissionen, die jedes Jahr im Frühling in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark stattfinden. Als optimale Vermarktungsform bringen sie das richtige Holz zum richtigen Käufer. Bis zu dreißig Interessenten pro Submission besichtigen die dort angebotenen Werthölzer und beurteilen sie in Bezug auf ihre individuellen Verarbeitungsanforderungen. Für exklusive Inneneinrichtungen, den Instrumentenbau und den Bootsbau werden solche qualitativ hochwertigen und wertvollen Hölzer, wie sie bei den Submissionen angeboten werden, vor allem gesucht.
Im Gegensatz zu den allgemein bekannten Versteigerungen nach dem Schema »zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten« erfolgt die Angebotslegung bei einer Submission verdeckt und in schriftlicher Form. Die Holzhändler haben zwei Wochen lang Zeit, die präsentierten Stämme zu besichtigen, eingehend zu prüfen und ihren Anforderungen entsprechend auszuwählen. Anschließend übermittelt jeder Käufer sein Gebot in einem verschlossenen Briefumschlag an den Veranstalter. Am Submissionstag werden die Gebote einander gegenübergestellt, wobei der Bestbieter den Zuschlag erhält. Ein »Nachbessern« ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.
Optimale Wertschöpfung
Furnier- und Teilfurnierqualitäten werden generell zu ausgezeichneten Preisen verkauft. Gute Erlöse erreichen auch Eiche, Birne, Zwetschke, Schwarz- und Walnuss sowie Elsbeere. Der Durchschnittserlös beträgt, unabhängig von der Baumart, 339 Euro pro Festmeter. Im Vergleich dazu bringt ein Festmeter Fichte Blochholz (der Mittelstock eines Stammes) derzeit ca. 70 Euro. Der äußerst begehrte und von der verarbeitenden Industrie gesuchte Riegelahorn erzielt jedes Jahr Spitzenpreise von bis zu 7.000 Euro pro Festmeter.
Der große Vorteil der Submissionen zeigt sich in der Angebotskonzentration. Waldbesitzer können ihr Qualitätsholz einer breiten Käuferschicht anbieten und eine Erlössteigerung erreichen. Die Holzkäufer minimieren durch das gebündelte Angebot ihren Aufwand für den Einkauf sowie die Frachtkosten.
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© Martin Wöhrle