Wie viele Kinderbetreuungsplätze fehlen?
Im Jahr 2008 lancierte die österreichische Bundesregierung die „Kindergartenoffensive“. Mit 45 Millionen Euro fördert sie bundesweit bis einschließlich 2010 den Ausbau neuer Kinderbetreuungsplätze sowie die Ausbildung von Tagesmüttern. Die Bundesländer kofinanzieren diese Offensive mit insgesamt 60 Millionen Euro. Damit reagieren Bund und Länder auf die steigende Nachfrage nach außerfamiliärer Kinderbetreuung. Um den Bedarf zu ermitteln, rechnen die Bundesländer – mit Ausnahme von Wien – in Gruppen, nicht in Plätzen. Die Gruppengrößen variieren je nach Bundesland und Alter der Kinder zwischen 15 und 25 Kindern.
Der erhöhte Bedarf an Kindergarten- bzw. Krippenplätzen ist nicht nur den gesellschaftlichen Veränderungen zuzuschreiben, sondern auch einem geänderten Regelwerk: dem verpflichtenden letzten Kindergartenjahr, der Kostenfreiheit bei Kindergärten, die allerdings in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich weit reicht, sowie dem seit Anfang dieses Jahres geltenden einkommensabhängigen Kindergeld, das eine kürzere Karenzzeit mit sich bringt und einen weiteren Ansturm auf die Kinderkrippen erwarten lässt. Auf Letzteres scheint man sich vor allem in Wien vorzubereiten.
(a) Quelle: Statistik Austria 2008/09
(b) Schätzung: 2.500 Plätze sollen 2010 zusätzlich geschaffen werden. Der Schwerpunkt liegt im Ausbau der Kinderkrippen.