Hier fließt ein mit Salz angereichertes Wasser, die so genannte Sole, über meterhoch aufgeschichtete Reisigbündel. An den kleinen Zweigen, welche die Oberfläche enorm vergrößern, entstehen feinste Flüssigkeitstropfen, die durch die Sonnenwärme und den Wind verdunsten. Das bewirkt eine Konzentration des Salzgehaltes und galt den Salinen im 16. und 17. Jahrhundert als technische Innovation. Die Salinen haben längst andere Verfahren zur Gradierung ihrer Sole entwickelt, übrig bleibt der Mensch: Durch das Zerstäuben der Sole wird die Luft mit Salz angereichert, es entsteht ein Aerosol. Ein Aufenthalt im Gradierwerk hat den gleichen Effekt wie ein Spaziergang am Meer – er lindert Erkrankungen der Atemwege.
Fotos
© Günter Gusek