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Ausguck halten II
Den Vulkan im Blickfeld

Die beiden Rastplätze im chilenischen Nationalpark Villarrica sind aus massiven, jeweils 400 Kilo schweren Balken gebaut. Die eine Plattform bietet Ausblick auf See und Wälder, die andere auf den Vulkan Villarrica.

erschienen in
Zuschnitt 41 landauf - landab, März 2011
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In seiner Heimat Pinohuacho hat Rodrigo Sheward Giordano zwei Rastplätze für Wanderer geschaffen. Beide sind aus massiven, jeweils 400 Kilo schweren Balken zusammengebaut. Die Baumstämme fand Sheward Giordano auf einem verlassenen Lagerplatz im Wald, er ließ sie zuschneiden und mithilfe von Ochsen zu den Aussichtspunkten transportieren. An dem einen Aussichtspunkt bietet nun eine rechteckige Plattform einen Überblick auf den See und die Wälder, an dem anderen rahmt eine quadratische Box hingegen den Blick auf den Vulkan Villarrica. Die Beziehung zu diesem Vulkan ist zwiespältig und geschichtsträchtig: 1971 bedeckte er das gesamte Tal mit Lava. Die Menschen mussten sich in höheren Lagen ansiedeln, nach und nach aber wanderten immer mehr in die Städte ab. Besorgt um ihre Heimat gelang es ein paar Einheimischen, einen sanften Tourismus zu forcieren. Rodrigo Sheward Giordano schuf für seine Abschlussarbeit an der Architekturfakultät der Universität von Talca diese beiden Plattformen. Sie sind Bausteine auf dem Weg zu einer höheren Attraktivität dieser Gegend und zu einer sichereren Zukunft für die dort Lebenden.

Standort

Pinohuacho, Nationalpark Villarrica, Pucón/CL

Planung

Rodrigo Sheward Giordano, Chile, www.ms-arquitectos.cl

Holzbau

heimische Zimmerer und Tischler, Rodrigo Sheward Giordano

Fertigstellung

2006

Material

Coigue, unbehandelt

Fotos

© Rodrigo Sheward Giordano
© Germán Valenzuela


verfasst von

Anne Isopp

ist freie Architekturjournalistin, -publizistin und Podcasterin in Wien. Sie war von 2009 bis 2020 Chefredakteurin der Zeitschrift Zuschnitt. In ihrem Architekturpodcast Morgenbau spricht sie mit Menschen aus der Baubranche über nachhaltiges Bauen.

Erschienen in

Zuschnitt 41
landauf - landab

Holz gehört zur Landschaft wie die Maserung zum Brett. Es begegnet uns überall: als Wegweiser, als Zaun, als Steg sowie als Fläche zum Gehen, Sitzen und Liegen. Holz im Freien wirkt irgendwie befreiend.

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Zuschnitt 41 - landauf - landab