Jeden Sommer, und das nun schon zum elften Mal, lädt die Serpentine Gallery einen renommierten Architekten ein, für sie einen Sommerpavillon zu entwerfen. Bedingung ist, dass er in England noch nichts gebaut hat. In diesem Jahr kam Peter Zumthor an die Reihe: Bis zum Oktober wird man von der Serpentine Gallery aus kommend auf eine 5,5 Meter hohe schwarze Kiste zulaufen. Lediglich raumhohe Öffnungen führen in einen dunklen Korridor, der dann weiter ins Innere des 33 mal 12 Meter großen Pavillons leitet. Wie in einem mittelalterlichen Kreuzgang kann man um einen so genannten hortus conclusus wandeln. Den an eine wild wachsende Wiese erinnernden Garten gestaltete der Niederländer Piet Oudolf.
Es ist nicht nur Zumthors erster Bau in England, es ist auch einer, bei dem er die Realisierung nicht bis zum Ende beaufsichtigen konnte. Das ist Teil des Serpentine-Konzeptes: Die Ausführung macht jemand vor Ort. Die Grundstruktur ist ein Holzskelettbau, der mit Sperrholzplatten verkleidet ist. Eine schwarze dicke Paste auf einem Baumwollnetz verleiht der Oberfläche eine dreidimensionale Tiefe. Man sieht, es geht auch ganz einfach: Mit einfacher Grundform und klassischer Konstruktion erzielt Zumthor eine beachtliche Wirkung.