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Schulbauprogramme in Deutschland

Dem Architekten steht im Holzbau eine Vielzahl an Deckensystemen und Aufbauvarianten zur Verfügung.

erschienen in
Zuschnitt 55 Holz bildet, September 2014
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Es gibt derzeit in Deutschland einzelne Bauvorhaben, die das große Potenzial des Holzbaus auch für den Schulbau aufzeigen.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat einen Schwerpunkt in der Förderung zukunftsfähiger Bildungsbauten in Neubau- und Sanierungsvorhaben gesetzt. Gefördert werden insbesondere die Mehraufwendungen integraler Planungen, mit denen innovative energie- und ressourceneffiziente Konzepte entwickelt, umgesetzt und dokumentiert werden. Da der Energieverbrauch im Gebäudebetrieb durch effiziente Gebäudehüllen und Haustechnik deutlich reduziert werden kann, erhält die Auswahl von Baustoffen und Konstruktionen in der ökologischen Gesamtbilanz eines Gebäudes eine nahezu gleichwertige Bedeutung. Exemplarische Berechnungen konnten beispielhaft zeigen, dass durch den Einsatz von Holz in der Primärkonstruktion das Treibhauspoten­zial um bis zu 75 Prozent und der Primärenergiebedarf um bis zu 50 Prozent reduziert werden können.

Ein Modellbauvorhaben in Diedorf bei Augsburg setzt im Zusammenhang mit einem neuen pädagogischen Konzept für ein Gymnasium den Holzbau im Plusenergiestandard erstmalig in einer Größenordnung von knapp 13.000 m2 um (Architekten: Hermann Kaufmann und Florian Nagler, Fertigstellung: 2015). Eine umfassende Dokumentation des Projekts soll die ökologische und ökonomische Effizienz des Holzbaus verbreiten. Auch Schulsanierungen wie beispielsweise in den Allgäuer Städten Buchloe und Sonthofen wurden mittels vorgefertigter Holz­fassa­den und Aufstockungen ausgeführt.

Darüber hinaus kann der Holzbau mit sehr kurzen Bauzeiten punkten, was gerade zur Nutzung der Ferienzeiten deutliche Vorteile bringt. Holz hat als nachwachsender Rohstoff im gesamten Lebenszyklus ökologische Vorteile, die Möglichkeiten zur Vorfertigung eröffnen eine verbesserte Qualitätssicherung und Recyc­lingfähigkeit. Das geringe Gewicht bei guter Dämm- und Tragfähigkeit prädestiniert den Holzbau für Aufstockungen und energieeffiziente Fassaden. Über sichtbare Oberflächen schafft der Holzbau weiterhin lichte und angenehme Innenräume, die der Schule als Lebensraum eine warme und wohnliche Atmosphäre verleihen. Obwohl der Einsatz von Holz im Schulbau derzeit in Deutschland von der Politik nicht explizit gefördert wird, gibt es doch ein wachsendes Bewusstsein für die Thematik der Ressourceneffizienz und ein verstärktes Interesse am Bauen mit Holz.


verfasst von

Sabine Djahanschah

leitet das Referat Architektur und Bauwesen bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Bundesstiftung Baukultur und im Kuratorium des Fraunhofer IBP.

Erschienen in

Zuschnitt 55
Holz bildet

Holz bildet schöne Lern- und Schulräume. Diese sind materiell hochwertig, ökologisch nachhaltig und haben Atmosphäre. Wie könnte man besser seine Wertschätzung gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen zeigen?

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Zuschnitt 55 - Holz bildet