Brettsperrholz hat sich in Großbritannien als Baumaterial etabliert. Vor allem Schulen werden damit gerne gebaut.
Zehn Jahre nach seiner Einführung in Großbritannien ist Brettsperrholz zu einem bevorzugten Baustoff vieler – kleiner wie großer – britischer Architekturbüros geworden. Das gilt besonders für den Bau neuer Schulen, die gerne mit Brettsperrholz realisiert werden, obwohl das groß angelegte Programm zum »Bauen von Schulen für die Zukunft« (»Building Schools for the Future«) bereits seit 2010 nicht mehr existiert. Ein Beweis für diesen Trend in Großbritannien ist das erst kürzlich erbaute Ritblat Building für die Hilden Grange Schule in Tonbridge, Kent, von HawkinsBrown aus London. Die beiden Gebäude, die einander gegenüberstehen, folgen dem Hangverlauf und sind mit kanadischer Rot-Zeder und sibirischer Lärche verkleidet. Obwohl Brettsperrholz ein eher neues Material für HawkinsBrown ist, setzen die Architekten es gleich in zwei weiteren Projekten ein, darunter auch bei einer weiteren Schule. Das zeigt, dass Brettsperrholz bei den modernen Architekturbüros Akzeptanz gefunden hat. Begonnen hat dies um das Jahr 2000, als eine Reihe von Vorzeigeprojekten Brettsperrholz im ganzen Architektursektor bekannt gemacht hat.
Ein Schlüsselfaktor für die Popularität dieses Baumaterials ist seine Belastbarkeit und die Möglichkeit, den CO2-Fußabdruck signifikant zu reduzieren, was durch die zunehmend strenger werdenden Vorschriften, die von der Regierung erlassen werden, erforderlich ist. Die Geschwindigkeit, mit der gebaut werden kann – das Tragwerk des Ritblat Building wurde in sechs Wochen aufgestellt – sowie die steigenden Kosten für Stahl am internationalen Markt werden oft als zusätzliche Entscheidungskriterien für Brettsperrholz genannt. Zwei weitere Schulgebäude beleuchten den Einsatz von Massivholz bei Schulgebäuden. Sheppard Robson, ein großes Londoner Architekturbüro, hat schon früh Brettsperrholz für eine Vielzahl von Bildungsbauten verwendet, z. B. 2011 für das Waingels-Academy-Projekt in Reading. Hierbei wurden 12.000 m2 verbaut, zu dieser Zeit das bei weitem größte Gebäude, das mit Brettsperrholz gebaut wurde. Im Vergleich dazu ist die Sandal-Magna-Volksschule in Wakefield von Sarah Wigglesworth relativ bescheiden, wobei hier Brettsperrholz für das Interieur und für experimentell expressive Abschlüsse verwendet wurde, Wigglesworth nennt Sigurd Lewerentz als wesentlichen Einfluss dafür. Das Sandal-Magna-Gebäude repräsentiert die erste experimentelle Phase des Arbeitens mit Brettsperrholz. Das Experiment mag der Vergangenheit angehören, es hat jedoch einen beachtlichen Wissens- und Erfahrungsschatz mit sich gebracht und die Überzeugungskraft von Brettsperrholz unter den britischen Architekten und am Holzbausektor kaum gemindert.