Zum Hauptinhalt springen

Schulerweiterung in London

erschienen in
Zuschnitt 66 Dichter in Holz, Juni 2017
Sie besuchen eine Archiv-Seite. Möglicherweise sind nicht alle Darstellungen korrekt.

Daten zum Objekt

Standort

London/GB Google Maps

Bauherr:in

Pegasus Academy Trust, London/UK, www.pegasusacademytrust.orgLondon Borough of Croydon, Croydon/UK, www.croydon.gov.uk

Architektur

Hayhurst and Co., London/UK, www.hayhurstand.co.uk

Statik

Iain Wright Associates, Essex/UK

Holzbau

Keir Wallis, London/UK, www.kier.co.ukMorgan Sindall Group plc, London/UK, www.morgansindall.com

Fertigstellung

2011/2014

Typologie

Bildung

Dazwischen, dahinter und obenauf

Die Whitehorse Manor School im Stadtteil Croydon im Süden Londons musste, da sie vor kurzem den Status der Academy School erhielt, von 270 auf 420 Schüler vergrößert werden. Die in die Jahre ­gekommene, größtenteils eingeschossige Schule – eine Mischung aus viktorianischen Ziegelsteinbauten und Betongebäuden aus den 1950er Jahren inklusive zusätzlicher Erweiterungen – musste ­modernisiert werden. Die Raumkonstellation der Schule war chaotisch und nutzte das relativ kleine Schulgrundstück nicht ­optimal aus. Die jungen AA-School-Absolventen Hayhurst and Co. wurden damit beauftragt, die ­bestehenden Gebäude umzugestalten und neue Räume zu schaffen. Jonathan Nicholls, einer der Partner von Hayhurst and Co., spricht von einer ­radikalen Neugestaltung bei einem sehr knappen Zeitplan. Ein wesentliches Kriterium, das für Holz sprach, war die Möglichkeit der Vor­fertigung. Es erlaubte den knappen Zeitplan einzuhalten.

Die wichtigsten Neuerungen der Architekten waren eine Dachlandschaft, die die vorhandenen viktorianischen Giebeldächer in unterschiedlichen Höhen und Größen weiterführt, ein Haupteingang zur Straße hin, ein Klassentrakt in Form einer Aufstockung auf dem eingeschossigen Gebäude aus den 1950er Jahren und die Neugestaltung des Kindergartenbereichs. Um die Bedeutung der Schule für die Gesellschaft und Nachbarschaft zu betonen und die ursprünglich voneinander getrennten ­G­ebäude – das viktorianische und jene aus den 1950er Jahren – zu einer Einheit zu verbinden, wurde der Neubautrakt entlang der Straße mit ­einer Fassade in Goldkupfer verkleidet. Erst im ­Inneren tritt der dominierende Einsatz von Holz zutage. Verkleidun­gen aus Birkensperrholzplatten an Wand und Dach akzentuieren die neue Dachlandschaft, schaffen Orientierung in der Schule, sorgen für eine gute Akustik sowie ­generell für ein einheitliches Erscheinungsbild der neugestalteten Schule.

Vom Eingangsbereich gelangt man über eine leichte Treppe ins neue Obergeschoss oder geradeaus unmittelbar auf den Schulhof. Im Außenbereich verbinden offene Überdachungen in Leichtbauweise das neue Hauptgebäude mit der gesamten Schule.

Bei der Whitehorse Manor School wurde mit neuen Ein-, Auf- und Anbauten aus Holz eine fantasievolle Schullandschaft geschaffen. Diese konnte im Zuge eines straffen Zeitplanes realisiert werden, wobei die externe Fertigung und die Fertigung vor Ort bei begrenzten Raumverhältnissen optimal kombiniert wurden und vorwiegend die Sommerferien für den Abschluss des Projekts genutzt werden konnten.


verfasst von

Oliver Lowenstein

ist Chefredakteur von Fourth Door Review, einem britischen Kultur- und Öko­logiemagazin. www.fourthdoor.co.uk

Erschienen in

Zuschnitt 66
Dichter in Holz

Wo mit Holz nachverdichtet wird, entsteht Qualität, werden Ressourcen geschont, wird präzise und effizient gebaut.

8,00 €

Zum Produkt   Download

Zuschnitt 66 - Dichter in Holz