Daten zum Objekt
Standort
Wien/AT Google Maps
Bauherr:in
Stadt Wien, Magistratsabteilung 34 mit Magistratsabteilung 19 und Magistratsabteilung 10, Wien/AT, www.wien.gv.at
Architektur
Kirsch ZT GmbH, Wien/AT, www.ckirsch.at
Holzbau
Kaufmann Bausysteme GmbH, Reuthe/AT, www.kaufmannbausysteme.at
Bauphysik
Bauklimatik GmbH, Wien/AT, www.bauklimatik.at
Fertigstellung
2010
Typologie
Holzmassivbau, Brettsperrholz, tragend
In der Einfachheit vielschichtige Raumerlebnisse bieten – so könnte man das architektonische Konzept für den Kindergarten Schukowitzgasse von Clemens Kirsch mit wenigen Worten umreißen. Das im Herbst 2010 in Betrieb genommene Gebäude ging als Siegerprojekt aus einem offenen Wettbewerb hervor. Auf einem quadratischen Grundriss von 22 mal 22 Metern entwickelte Kirsch eine interessante Raumtypologie mit hoher Nutzungsflexibilität, die sich insofern sehr rasch als günstig erwies, als das Gebäude noch in der Planungsphase vom ursprünglich ausgeschriebenen reinen Kindergarten mit sechs Gruppen zu einer Kinderbetreuungseinrichtung mutierte, in der schließlich neben einer Kleinkindergruppe und einer Familiengruppe auch drei Hortgruppen der benachbarten Volksschule Platz finden sollten. Die offene interne Konfiguration mit sparsamen Erschließungsflächen unterstützt die Kommunikation zwischen den einzelnen Gruppen, bietet aber auch Nischen und Räume zum Rückzug oder zur konzentrierten Beschäftigung.
Ein Zeitrahmen von zehn Monaten für die Planung und sechs Monaten Bauzeit bedingte eine entsprechende Effizienz des Projektverlaufs. Die Bauweise ist im Wesentlichen diesem knappen Timing geschuldet. Das konstruktive Grundgerüst wurde aus Beton hergestellt. Während vor Ort betoniert wurde, wurden die Raumannexe aus Brettsperrholz in der Werkstatt vorgefertigt. Sie erweitern den Hauptbaukörper nach außen, geben ihm eine raumbildende Außenhülle und beherbergen diverse Nebenräume und Spielkojen. Raumhohe Verglasungen im Hauptbaukörper und hoch liegende schmale Fensterbänder in den vorspringenden Holzboxen sorgen für unterschiedliche Grade an Transparenz, eine angenehme Tageslichtsituation und vor allem für mannigfaltige Durchblicke und Außenraumbezüge aus allen Innenbereichen. Nach Fertigstellung der Betonstruktur wurden die Boxen aus fünfschichtigem Brettsperrholz mit einer Außendämmung aus zementgebundenen Holzfaserplatten mit Steinwollekern versetzt. Da an den Innenwänden Installationsebenen liegen, wurde hier mit Gipskarton beplankt. Fenster wurden – aus Gründen des Bauablaufes und um das Gewicht der Boxen nicht zusätzlich zu erhöhen –vor Ort eingebaut. Sämtliche nicht verglasten Fassadenflächen erhielten eine senkrechte Lärchenholzverschalung, die mit einer grauen Lasur veredelt wurde. Außentreppen, Pergolen und Rankgerüste aus Stahl überbrücken und verbinden Geschosse sowie kubische Auskragungen und bilden eine – schön langsam grün umrankte – Filterschicht und Schwellenbereiche zwischen dem Inneren und dem Garten.