Daten zum Objekt
Standort
Buggingen/DE Google Maps
Bauherr:in
privat
Architektur
Vécsey Schmidt Architekten, Basel/CH, www.vsarch.ch
Statik
Nafz-Ingenieure, Müllheim/DE, www.nafz-ingenieure.de
Holzbau
Holzbau Urs Rösler GmbH, Basel/CH
Fertigstellung
2013
Typologie
Filigraner Erinnerungsfilter
Viele glauben, wenn sie dieses Gartenhaus in Freiburg zum ersten Mal sehen, dass es sich um eine Sanierung eines bestehenden Hauses handelt. Dabei sind die einzigen Bauteile, die alt sind, ein Stück Gartenmauer und die Biberschwanzziegel auf dem Dach. Die Architekten Christoph Schmidt und Susann Vécsey haben geschickt alte und neue Materialien, glatte und ornamentierte Flächen miteinander kombiniert, sodass das Gebäude von Beginn an kein Fremdkörper, sondern selbstverständlicher Bestandteil seiner Umgebung war.
»Wir sind durchs Dorf gelaufen und haben uns von der Umgebung inspirieren lassen«, erzählt Architekt Schmidt. Vor allem das Holzgitter mit den rautenförmigen Öffnungen an den Giebelseiten, durch das wie bei den Scheunen Luft ins Gebäude ziehen kann, nimmt Bezug auf die landwirtschaftlichen Bauwerke der Umgebung.
Das Holzgitter wirkt textil, dabei besteht es nur aus einzelnen Fichtenleisten, aus denen Karohälften ausgefräst sind und die, wie bei jeder anderen Fassade, nebeneinandergesetzt wurden. Die Architekten haben die Rautenseiten nicht parallel, sondern rundlich ansägen lassen, um damit die strenge Geometrie des Satteldachs zu konterkarieren.
Das Karo findet man als Motiv auch im Innenausbau wieder, zum Beispiel an den Türen als Griffmulden. Der Zimmermann, der kurz vor seiner Pensionierung stand, habe so viel Freude an der Arbeit gehabt, erzählen die Architekten, dass er nicht nur den Dachstuhl, sondern gleich den ganzen Ausbau ausgeführt habe. Besonders elegant ist, dass der Dachstuhl nicht direkt auf der Außenwandmauer aufliegt, sondern durch einen hölzernen Ringbalken vom massiven Gebäudeteil abgehoben ist und dieser Übergang ebenfalls mit dem Rautenmuster verkleidet ist.