Daten zum Objekt
Standort
Altach/AT Google Maps
Bauherr:in
Trägerverein Islamischer Friedhof, Altach/AT
Architektur
bernardo bader architekten, Dornbirn/AT, www.bernardobader.com
Statik
Merz Kley Partner, Dornbirn/AT, www.mkp-ing.com
Holzbau
Berchtold Holzbau GmbH & Co kg, Wolfurt/AT, www.berchtoldholzbau.com
Fertigstellung
2012
Typologie
Kultureller Code
Der Friedhof in Altach ist der einzige muslimische Friedhof Vorarlbergs. Er liegt am Rande des Ortes unmittelbar an der Bundesstraße und besteht aus einem Kopfbau und fünf rechteckigen Grabfeldern, die von rot und schwarz eingefärbten Betonwänden eingefasst werden. Architekt Bernardo Bader ist hier eine Symbiose gelungen zwischen einer modernen Formensprache und den strengen baulichen und religiösen Anforderungen an einen islamischen Friedhof, ohne dass er dabei auf anbiedernde religiöse Zeichen zurückgegriffen hat. Der einzige von außen sichtbare Hinweis, dass es sich hier um eine islamische Begräbnisstätte handelt, ist das ornamentale Holzfenster gleich neben dem Eingang. Ein Netz aus Holzstreben formt achteckige Sterne.


Gemeinsam mit einem Kunsthistoriker begab sich der Architekt auf die Suche nach einem geeigneten islamischen Motiv. Die Wahl fiel auf den achteckigen Stern, ein Grundelement der islamischen Ornamentik. Doch wie baut man so einen Stern aus Holz? Im Büro von Bernardo Bader suchte man mithilfe vieler Modelle nach einer Konstruktion, die diesen Stern bildet und zugleich einfach zu bauen ist. Eichenholzstützen und streben, 19,5 mal 6cm groß und auf einer Seite zusätzlich profiliert, sind zu Quadraten zusammengefügt. Diese Quadrate sind ineinandergesteckt und dabei um 45 Grad zueinander verdreht, sodass ihre Ecken gemeinsam die Sterne bilden. Die ganze Konstruktion kommt ohne Verleimung oder Verschraubung aus. Das Fenster bildet einen Filter zwischen innen und außen, wirft Schatten in den Innenraum und auf die parallel dazu verlaufende Wand, wobei die Sterne wie Linsen wirken und den Blick anziehen.
