Was macht ein Holztechniker, eine Holztechnikerin?
Holztechniker und -technikerinnen verarbeiten Rundholz (Baumstämme) zu Schnittholz (Bretter, Platten, Latten), bedienen Holzbearbeitungsmaschinen, Stapler und Kräne. Sie programmieren Steuerungen, arbeiten mit Computern sowie Holzwerkzeugen und stellen fertige Produkte wie Fenster, Türen, Möbelteile oder Spanplatten her. Sie arbeiten in Sägewerken, in der Span- oder Massivholzplattenherstellung, in der Möbelfabrikation und in der Arbeitsvorbereitung von Tischlereibetrieben sowie im konstruktiven Holzbau.
Ein Holztechniker erzählt:
»Mit 15 Jahren habe ich mich entschieden, den Beruf des Holztechnikers zu erlernen. Ich habe es kein einziges Mal bereut, dass ich diesen Beruf gewählt habe.
Holztechniker und -technikerinnen steuern und überwachen die Anlagen, also teil- und vollautomatisierte Maschinen. Dafür müssen sie technisches Verständnis mitbringen und sowohl mit Maschinen als auch mit Computern umgehen können. Sie können auch die Einschnitte planen. Bevor das Rundholz eingeschnitten wird, müssen sie genau wissen, was aus dem Baum herausgeschnitten werden soll. Jedes Brett ist nämlich schon von Beginn an verplant. Daher müssen sie den Werkstoff Holz gut kennen. Sie müssen wissen, wie die Maschinen einzustellen sind, mit welchen Vorschüben, mit welchem Fräser und mit welchem Messer gearbeitet werden muss, außerdem auch, wie man das Holz trocknet und hobelt.
Als Holztechniker oder -technikerin steht man nicht nur an der Anlage, sondern muss auch die Bretter sortieren und deren Qualität überprüfen. Die Bretter werden dann gestapelt, getrocknet und weiterverarbeitet. Um in diesem Beruf zu arbeiten, sollte man natürlich Hausverstand mitbringen sowie technisches Verständnis und handwerkliches Geschick. Teamfähigkeit ist ein absolutes Muss, und natürlich ist ein Interesse am Werkstoff Holz Voraussetzung. Holz ist ein nachhaltiger Werkstoff, grüner geht es fast nicht.
Ich finde, Holztechniker ist ein cooler Beruf, weil es in einem großen Sägewerk so viele Sparten gibt. Wir produzieren Brettsperrholz, Leimbinder, wir haben Hobelware. Man kann viele verschiedene Sachen machen – je nachdem, in welcher Abteilung man ist – und hat viele Aufstiegsmöglichkeiten, auch internationale, da wir ein global tätiges Unternehmen sind.
Während ich meine Lehre als Holztechniker gemacht habe, wurde an diesem Standort ein Brettsperrholzwerk gebaut. Ich bin dann sehr jung, mit nur 19 Jahren, Schichtleiter im Brettsperrholzwerk geworden. In der Zwischenzeit habe ich den Werkmeister für Holztechnik gemacht. Jetzt bin ich zuständig für die komplette Projektabwicklung von technischen Projekten: von der Planung bis zur Errichtung von Hallenbauten, dem Aufbau und der Inbetriebnahme der Maschinen inklusive der behördlichen Genehmigung.«
Kevin Hödl, technischer Projektleiter bei Stora Enso im Säge- und Weiterverarbeitungswerk Ybbs an der Donau