Jeden Ostermontag treffen sich die Mitglieder des örtlichen Kegelvereins zum Ankegeln in St. Bartholomä und bis Anfang November wird zwei Mal wöchentlich gekegelt – oder, wie man hier sagt, Luahmbudl-g’scheibt. Die Ausdrücke sind generell speziell: Die Kegelbuam sind in diesem Fall Kegelmadln und setzen die Kegel auf. Wenn man „schounzlt“, dann spielt man um Geld, die „Wuschn“ ist ein Extraspiel und so geht es weiter mit der weststeirischen Fachsprache.
Aber auch der Ort, an dem die achtzig Mitglieder des Vereins sowie Gäste sich vergnügen, ist ein besonderer: eine unter Denkmalschutz stehende Kegelstatt aus dem 19. Jahrhundert unterhalb von Kirche und Dorfgasthaus. Holz gibt’s außen und oben und innen und unten in unterschiedlichsten Facetten: eine lang gestreckte, holzverkleidete Riegelkonstruktion aus Fichtenholz mit Holzgittern zur Belichtung der Bahn, 12.000 handgespaltene Fichtendachschindeln in einem fischgrätartigen Verlegemuster zur besseren Durchlüftung und damit längeren Haltbarkeit des Holzes, Stöcklpflaster im Anlaufbereich, ein Kegelbaum aus Erlenholz, Kugeln mit verschiedenen Durchmessern (für verschieden große Hände) aus „Sanktus-Holz“ (das ist das Holz der Mooreiche, so berichtet der Vereinskassier) und die 30 cm hohen Kegel aus Weißbuche, die circa acht Jahre lang halten, bevor sie ersetzt werden müssen.
Zurück zum Ostermontag: Schon von Weitem hört man Holz auf Holz klacken, dazu die Stimmen derjenigen, die draußen auf Bierbänken sitzen und sich die Jause gut schmecken lassen, die der Obmann beim Ankegeln spendiert – Harmonie pur. „Was ist das Besondere am Kegeln?“, frage ich in die Runde, und bei der Antwort ist man sich einig: die Gemeinschaft, und dass das Politische draußen bleibt.
