In den vergangenen fünfzig Jahren erlebte Skateboarden mehrere Hochs und Tiefs in Sachen Popularität und sozialer Akzeptanz. Einst Randsportart und rebellische Aneignung von öffentlichem Raum, boomte es in den 1990er Jahren und wurde in der Folge kapitalisiert. Fragwürdige Massenproduzenten errichteten an den städtischen Peripherien Halfpipes und Rampen, die aufgrund von Dimension und Radius jedoch kaum von lokalen Skateboardenden befahrbar sind.
Dabei sind do it yourself und Selbstbefähigung Grundmotive der Skateboard-Bewegung. Schon in den 1970er Jahren konstruierte man in den USA erste Halfpipes aus Holz – als ortsunabhängige Reminiszenz an die leeren Swimmingpools, in denen Skateboarden seine Anfänge nahm. Lange vor dem Internet zirkulierten Baupläne und Anleitungen von Obstacles innerhalb der Skategemeinschaft. Gemeinsame Plätze an vormaligen Nicht-Orten zu schaffen, ist ein wesentlicher Aspekt des Rollbrettwesens. Mittlerweile beansprucht diesen widerständigen Gestus nicht nur eine mittellose urbane, sondern auch die eigenheimbesitzende Gruppe für sich. Zahlreiche Kanäle und Videos bieten Instruktionen für die „beste private Miniramp“ im eigenen Hinterhof oder Garten. Ob heimwerkerisch oder sportlich, schlussendlich verspricht Skateboarden vor allem eines: das selbstermächtigte Überwinden von Hindernissen.