Daten zum Objekt
Standort
Zürich/CH Google Maps
Bauherr:in
Universität Zürich, Zürich/CH, www.uzh.ch
Architektur
Itten+Brechbühl AG, Basel/CH, www.ittenbrechbuehl.ch
Statik
holztragwerke.ch AG, Zürich/CH, www.holztragwerke.ch
Holzbau
Hector Egger Holzbau AG, Langenthal/CH, www.hector-egger.ch
Fertigstellung
2023
Typologie
Ein Temporärbau für den Sport
Sportbegeisterte der Kantonsschule Rämibühl sowie der Universität Zürich (UZH) und der ETH Zürich dürfen sich freuen. Nach einem Jahr Bauzeit steht ihnen seit April 2023 ein neues Sportgebäude zur Verfügung.
Im Zuge der Entwicklung des Zürcher Hochschulquartiers wurde das Sporthallenprovisorium Gloriarank als Ausweichquartier für vier Hallen errichtet. Es ist eine Nutzung auf Zeit – bis in etwa zehn Jahren die neuen Sportflächen als Teil des Forum UZH, des zukünftigen Dreh- und Angelpunkts der UZH nach einem Entwurf von Herzog & de Meuron, fertiggestellt sind. Der von der Itten+Brechbühl und Hector Egger Gesamtdienstleistung AG geplante dreigeschossige Holzbau wurde beim vom Hochbauamt des Kantons Zürich 2020 für die UZH durchgeführten Wettbewerb ausgewählt.
Der Entwurf folgt neben gestalterischen vor allem strikt funktionalen, wirtschaftlichen, topografischen und energieeffizienten Kriterien. Nach dem Ende seiner geplanten Nutzungszeit ist das Gebäude rückbaubar und großteils zur Wiederverwendung bzw. zum Recycling geeignet. Durch eine möglichst auf Elementen basierende Bauweise und sortenreine Konstruktion aus Holz sowie den Verzicht auf Anstriche und Verkleidungen sind bis zu 85 Prozent wieder einsetzbar (beispielsweise für Stützen sowie Wand-, Boden-, Fassaden- und Dachelemente oder Fenster und Türen). Die restlichen 15 Prozent werden recycelt (Betonfundament, Aussteifungen, Bodenbeläge) oder dienen als Ersatzteile (Oberflächen, Innenausstattung).
Auf dreigliedrigem Grundriss bilden ein Fitnessraum mit 450 m2 und zwei Multifunktionsräume mit 170 bzw. 180 m2 den Kern des Gebäudes, darüber thront die ebenfalls 450 m2 große, doppelgeschossige Sporthalle. In zwei abgetreppten Baukörpern finden an der Kopfseite das Treppenhaus, Garderoben und Duschen, an der Langseite Technik- und Lagerräume sowie ein weiteres Treppenhaus zur Entfluchtung Platz. Die volumetrische Zuordnung der Nutzungen folgte den unterschiedlichen Klimatisierungsstandards, wodurch die Konstruktion möglichst materialeffizient und ausstattungsgerecht ist. Überwiegend wurde unbehandeltes Lärchenholz eingesetzt:
Im Inneren prägen sichtbare und roh belassene Oberflächen die Atmosphäre. Wände und Decken sind mit OSB-Platten bekleidet, die Türen mit HDF-Platten belegt. Auch im Treppenhaus sind brandschutztaugliche Elementplatten sichtbar belassen. Lediglich in den Sanitäranlagen und Duschen gibt es Fliesen an den Wänden und einen Bodenbelag mit Nässeschutz. Die Decken in den Umkleide- und Nebenräumen sind mit Hohlkastenprofilen konstruiert, in den ersten beiden Geschossen der Sporträume sind aufgrund der Spannweiten Träger aus Buchensperrholz eingesetzt. Die Sporthalle im dritten Geschoss wird von Leimbindern aus Nadelholz überspannt. Eine lose Dämmung und Beschwerung der Wand- und Bodenelemente beugt Schwingungen vor. Außen dominiert eine vertikale Fugenschalung das Erscheinungsbild des Baus, der sich im steinernen, teils denkmalgeschützten Bestand mit zurückhaltender Eleganz behauptet.