Daten zum Objekt
Standort
Innsbruck/AT Google Maps
Bauherr:in
Weinberg Bauträger und Projektentwicklungs Gmbh, Innsbruck/AT, www.weinberg.atRieder Gmbh & Co KG, Ried im Zillertal/AT, www.rieder-zillertal.at
Architektur
wiesflecker-architekten, Innsbruck/AT, www.wiesflecker-architekten.comMichael Kritzinger Architekt, Innsbruck/AT, www.michaelkritzinger.at
Statik
Gerhard Neuner, Rum/AT, www.nzt.at
Innentüren
Johann Huter & Söhne, Innsbruck/A, www.huter.soehne.at
Fertigstellung
2016
Typologie
Holz im Rampenlicht
Wohnbauten, sagt Johannes Wiesflecker, hätten ab einer gewissen Größe die Eigenschaft, dass man als Architekt städtebaulich einen Mehrwert schaffen könne. So ist auch das Projekt am Innsbrucker Fürstenweg 49 mit seinen knapp hundert Wohnungen, das Wiesflecker gemeinsam mit Michael Kritzinger umgesetzt hat, ein städtebaulicher Beitrag zur Tiroler Landeshauptstadt mit ihren heiß umkämpften Bauflächen. Den Architekten ging es – wie auch bei anderen Projekten – jedoch nicht nur um Aussage und Wirkung des urbanen Äußeren, sondern um eine Schichtung vom öffentlichen und halböffentlichen Raum über die Erschließungszonen bis zu den Wohnungen. Eine besondere Rolle spielen dabei die Inszenierung der Räume und die Wahl der Materialien, was am Fürstenweg unter anderem an der Gestaltung der Türen abzulesen ist.
Während die Hauseingangstüren aus Metall sind – passend zu den Metallverkleidungen der Fassade – und die Zimmertüren weiß beschichtet, markierten die Architekten den Übergang vom Urbanen zum Privaten durch die Kombination von Sichtbeton und Holz. Als jenes »Element, das die Wohnung sinnlicher macht«, zeigt sich das Holz zuerst in den Handläufen im Stiegenhaus, »ein ganz kleines, aber wichtiges Detail«, wie Johannes Wiesflecker ausführt. Seinen großen Auftritt hat das Material dann bei den Wohnungstüren, die in Eiche längsfurniert sind und einen eleganten Kontrast zum sie umgebenden Sichtbeton bilden. Besonderen Wert legten die Architekten darauf, dass die Türen als »Entree oder Visitenkarte der Wohnung« Großzügigkeit ausstrahlen und sauber detailliert sind. Sie entschieden sich schlußendlich gegen die Idee, die Türen raumhoch auszuführen, erzielten die gleiche ästhetische Wirkung aber durch einen Kniff: Oberhalb der Türen wurden Nischen im Rohbeton ausgespart, die mit dem gleichen Holz verkleidet sind und in ihrem Inneren ein Licht verbergen – ein starker Akzent in dieser Inszenierung der Räume und Materialien, der auch beim privaten Bauträger großen Anklang fand.
Die Zufriedenheit der Auftraggeber ist für die Architekten umso erfreulicher, als über den Einsatz von Holztüren aus Kostengründen anfangs heftig diskutiert worden war. Dass der Bauherr schließlich den Eichenfurniertüren gegenüber den günstigeren weiß beschichteten den Vorzug gab, bestärkt die Architekten darin, auch bei zukünftigen Wohnbauten weiterhin ungewöhnliche Lösungen zu suchen und umzusetzen.
Innentür/Wohnungseingangstür
Funktion
Wohnungseingangstür
Öffnungsart
Drehflügeltür
Flügelanzahl
Einflügelig
Durchgangslichte
90 x 210cm
Türblattdicke
70mm
Falzquerschnitt
Zweifach gefälzt
Türblattkonstruktion
Vollbautür
Oberfläche
Eichenfurnier
Türzarge
Pfostenstock Massivholz in Eiche
Wärmedämmung
Ud < 1,4 W/m2K
Schallschutz
Rw = 42dB
Brandschutz
EI2 30C-Sm (zum Stiegenhaus) bzw. EI 30 (zum Gang)