Weiterer Handelsname Europäische Lärche
Englisch European larch
Botanischer Name Larix decidua Mill.
Die Lärche hat einen stumpfkegelförmigen Wuchs und erreicht Höhen bis 45 m. Die Rinde ist in der Jugend grau und glatt; alte Lärchen haben eine dicke, tiefrissige Schuppenborke, die innen rot und außen graubraun ist. Die weichen, hellgrünen Nadeln sitzen in Büscheln an kleinen, höckerartigen Kurztrieben. Die kleinen Zapfen stehen aufrecht am Zweig und bleiben nach dem Ausfallen der Samen noch jahrelang am Baum.
Kulturgeschichtliches
Sonnenlicht verstärkt den freundlich-fröhlichen Charakter der Lärchen. Ihr frisches Hellgrün im Frühling und das warme Rotgold im Oktober bestimmen ein heiteres Landschaftsbild. Im Engadin beispielsweise sind die großflächigen Lärchenwälder Resultat bewusster Selektion – nicht zuletzt im Interesse des Tourismus. An Häusern in hohen Lagen dient das Holz seit Jahrhunderten als langlebiger Wetterschirm, rotgoldbraun bis schwarzbraun gebrannt die Sonnseite, silbergrau verwittert die Wetterseite. Die Legende der Nichtbrennbarkeit des Holzes findet sich erstmals in der Schrift des römischen Baumeisters Vitruv, der Baum und Holz nur vom Hörensagen kannte. Nichtsdestotrotz hielt sie sich bis weit ins Mittelalter. Unterschieden werden muss jedoch zwischen dem feinjährigen Holz der Steinlärche und dem grobjährigen der Graslärche, die in tieferen Lagen wächst und weniger dauerhaft ist.
Allgemeines
Die Lärche ist ein typischer Baum des Gebirges und eine Mischbaumart. Ihre starke Borke schützt vor leichtem Steinschlag. Sie gilt als winterfrosthart, ist aber für Spätfrostlagen nicht geeignet. Ihr Anteil am österreichischen Ertragswald beträgt etwa sieben Prozent. Das Lebensalter wird mit über 800 Jahren angegeben, als Nutzholz wird die Lärche nach 100 bis 140 Jahren geerntet.
Lärche unlackiert, lackiert
Holzcharakteristik
Der helle Splint der Lärche ist sehr schmal, der Farbton des Kernholzes variiert stark von hellbraun (so genannte Graslärche) bis intensiv rotbraun. Er dunkelt kräftig nach. Der Frühholz-/ Spätholzkontrast innerhalb des Jahrringes ist ausgeprägt, wobei der Spätholzanteil 1/ 2 bis 1/ 3 der Jahrringbreite betragen kann. Die feinen Harzkanäle sind primär im Spätholz anzutreffen.
Eigenschaften
Das Lärchenholz besitzt sehr gute Festigkeitseigenschaften, sie sind jedoch, abhängig vom Standort, stark streuend, entsprechend auch die Dichte (400 bis 820 kg/m³), die im Mittel bei 550 kg/m³ liegt. Das Holz gilt als mittelhart (Brinellhärte 19 N/mm²) mit einem guten Stehvermögen. Lärchenholz ist gut zu trocknen und zu bearbeiten, bei der Oberflächenbehandlung ist manchmal eine Vorbehandlung mit harzlösenden Mitteln erforderlich. Aufgrund des harten Astholzes und bei unregelmäßigem Faserverlauf besteht die Gefahr des Splitterns und Ausreißen. Vorbohren wird empfohlen, da das Holz leicht spaltet. In der Dauerhaftigkeit gegen Pilze liegt die Lärche in der Klasse 3 bis 4 (mäßig bis wenig dauerhaft) und wird wegen der großen Variabilität oft überschätzt. Die Tränkbarkeit im Kern ist sehr schlecht, im Splint mäßig.
Verwendung
Lärchenholz wird sowohl im Außen- als auch im Innenbereich verwendet, tragend und nichttragend. Es wird für hoch beanspruchte Baukonstruktionsteile sowie im Boots-, Brücken-, Erd- und Wasserbau eingesetzt. Im Innenausbau geht der Einsatz von Fenstern und Türen über Fußböden und Verkleidungen bis in den Möbelbereich. In jüngster Zeit sind Außenverkleidungen aus Lärche sehr beliebt, die, naturbelassen und ungeschützt, nach wenigen Jahren vergrauen.