Zuschnitt 18
Schallschwellen
Format | DIN A4 |
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Seiten | 28 |
ISBN | 3-902320-27-3 |
Ausgabe | Juli 2005 |
Editorial
Schallschutz geht uns allen nahe. Lärm ist eine Art der Belästigung, die ständig zunimmt, aber dabei so unauffällig mehr wird, dass wir uns des Schadens, den sie anrichtet, oft gar nicht bewusst sind. Und je höher der Geräuschpegel ansteigt, je lauter unsere Arbeits- und Wohnumgebung wird, umso mehr sehnen wir uns nach Stille, weshalb auch die subjektiven Anforderungen an ruhige Häuser und Wohnungen in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Dieses Phänomen macht den BauphysikerInnen zu schaffen, deren Forschungen und Erkenntnisse mit den erhöhten Ansprüchen kaum Schritt halten können.
Es herrscht ein allgemeiner Mangel an Erfahrungswerten und Informationen, wobei Ausnahmen auch hier die Regel bestätigen: So ist etwa in der Steiermark seit Ende der neunziger Jahre die Vergabe von Förderungen für mehrgeschossige Holzwohnbauten an den Nachweis der Einhaltung von bestimmten Schallwerten gebunden. Gründe dafür waren einst der regionale Holzbauboom und ein skeptischer Landesrat, der den Holz-Mehrgeschossern kein Vertrauen bezüglich des Schallschutzes entgegenbrachte. Dieses Misstrauen war – im Nachhinein betrachtet – wertvoll, denn kein einziges Gebäude fiel bei den Messungen durch, womit das Vorurteil, Holzhäuser seien schalltechnisch nicht in den Griff zu kriegen, widerlegt ist.
Trotzdem: Das niedrige Gewicht des Holzes – neben vielen anderen ein positiver Aspekt – ist beim Schallschutz kein Vorteil. Mit dem Wissen um das schallspezifische Verhalten des Materials, um einfache Gesetzmäßigkeiten, kann dieser Nachteil jedoch ausgeglichen werden und können Holzgebäude auch den »erhöhten Anforderungen« gerecht werden.