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Die Treppe
Konstruktion, Holzart und Brandschutz

erschienen in
Zuschnitt 79 Holztreppen, Dezember 2020

Treppenkonstruktionen

Wangentreppe

Die Wangentreppe ist eine sehr häufig verwendete Konstruktionsart. Hier bilden die beiden seitlichen Wangen das Haupttragwerk. Die Stufen liegen dazwischen und sind seitlich auf den Wangen aufgelagert, eingestemmt oder eingefräst. Eine Sonderform der Wangentreppe sind trogförmige Treppen. Hier sind die Wangen gleichzeitig Geländer und die Stufen daran aufgehängt.

Falttreppe

Durch die biegesteife Verbindung von Setzstufe und Trittstufe kann auf eine zusätzliche Tragkonstruktion wie Wange oder Holm verzichtet werden. Diese Treppenkonstruktion ist im Holzbau mit einem hohen Aufwand verbunden und deshalb eher selten.

Einzelstufen

Jede Stufe ist für sich konstruktiv ein eigenständiges Bauteil, das in die treppenbegrenzenden Bauteile eingebunden oder von der Decke abgehängt ist. Bei den abgehängten Teppen sind die Stufen mit Zugstäben bzw. -seilen aus Stahl an der Decke befestigt.

Spindeltreppe

Die Spindeltreppe hat eine tragende Mittelstütze, in die die Stufen eingebunden oder mithilfe von Kragträgern aufgesetzt sind. Die Stufen sind frei auskragend oder werden zusätzlich am äußeren Rand durch eine Wange oder einen Holm getragen. Geländer oder Verbindungsstücke zwischen den Stufen können die Vibration der Treppenstufen vermindern.

Holmtreppe

Bei der Holmtreppe tragen ein oder mehrere Holme die Treppe. Die Stufen liegen auf den Holmen. Diese Tragkonstruktion wird auch als aufgesattelte Treppe bezeichnet. Gibt es nur einen Mittelholm, auf dem die Stufen aufliegen, müssen diese eingespannt sein. Man unterscheidet zwischen einem abgestuften Holm, bei dem die Stufen direkt auf dem Holm auflagern und einem geraden Holm, bei dem wiederum die Stufen keilförmig ausgebildet sind. Gerade für Bereiche mit einer höheren Brandschutzanforderung wird oft eine schräggestellte Brettsperrholzplatte verwendet, auf die keilförmige Stufen aufgeschraubt werden.

Holzarten

Für die Konstruktion von Treppen eigenen sich Massivhölzer ebenso wie Holzwerkstoffe. Neben Farbe und Maserung muss bei der Holzauswahl auch der Härtegrad beachtet werden, gerade für Bauelemente, die einer hohen Abnutzung ausgesetzt sind wie Treppenstufen.

Holzwerkstoffe

Treppen können aus Holzwerkstoffen hergestellt werden. Hier ist auf den Unterschied zwischen Weichholz und Hartholz zu achten, vor allem im Hinblick auf ihre Empfindlichkeit gegen mechanische Abnutzung.

• Spanplatte
• Dreischichtplatte
• Brettsperrholz
• Brettschichtholz
• Furnierschichtholz

Für sogenannte Parketttreppen wird ein tragender Unterbau aus Dreischichtplatten oder Spanplatten hergestellt, der dann mit Parkett belegt wird. Dieses wird vorne auf Gehrung gefräst.

Aus Brettsperrholz gibt es auch vorgefertigte Treppenläufe. Brettsperrholzplatten eignen sich für Bereiche mit höheren Brandschutzanforderungen.

Furnierschichtholzplatten sind tragend und formstabil und eignen sich gut für größere Spannweiten.

Laubhölzer

Laubhölzer sind härter und damit besser geeignet für Bauteile mit hoher Abnutzung. Zudem gelten sie in entsprechender Stärke als feuerhemmend und können wegen geringerer Abnutzung nicht nur im Wohnbereich eingesetzt werden.

• Ahorn
• Buche
• Eiche
• Esche
• Nussbaum

Nadelhölzer

Nadelhölzer sind meist weicher und deshalb für Stufen und Handläufe weniger geeignet, sehr wohl aber für tragende Konstruktionselemente wie Wangen und Holme.

• Fichte
• Tanne
• Kiefer

Brandschutzanforderungen an Treppenläufe und Podeste

Bei den Brandschutzanforderungen an Treppen laut OIB-Richtlinie 2 wird unterschieden, ob diese im Verlauf des einzigen Fluchtwegs liegen oder ob es mindestens zwei Fluchtmöglichkeiten gibt.

Erschienen in

Zuschnitt 79
Holztreppen

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Zuschnitt 79 - Holztreppen

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