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Holz verändert sich durch Bewitterung
Vergrauung, Oberflächenbehandlung, chemischer Holzschutz

Vergrauung – in Würde altern

Holz kann im Freien mit oder ohne Oberflächenbehandlung zum Einsatz kommen. Wird auf eine Oberflächenbehandlung verzichtet, so verändert das Holz durch die Bewitterung schnell seine natürliche Farbe – zu Beginn oft eher unregelmäßig und fleckig. Mit der Zeit entsteht ein Vergrauungsbild, das auch je nach Himmelsrichtung und Bewitterungssituation variiert, die Festigkeit des Holzes allerdings nicht beeinflusst. Dieser Vergrauungsvorgang trifft auf alle unbehandelten Holzarten gleichermaßen zu.

Vor allem auf frisch verlegten Terrassenböden ­sollten keine Metallarbeiten durchgeführt werden. Metallspäne sowie nicht rostgeschützte Verbindungsmittel können aufgrund einer chemischen ­Reaktion dunkle Flecken auf dem Belag hinter­lassen. Diese verschwinden erst mit der Zeit bzw. werden durch die Vergrauung überlagert. Eine ganz natürliche Erscheinung sind jedoch helle Fraßspuren von Wespen, die die Zellulosefasern ­abnagen und als Baumaterial für ihre Nester verwenden.

Gestaltung durch Oberflächenbehandlung

Um die Vergrauung zu verhindern und einen bestimmten Farbton auf Dauer zu erhalten, können Holzkonstruktionen auch mit einem Anstrich ver­sehen werden. Soll der ursprüngliche Farbton des Holzes beibehalten werden, wird in der Praxis ­immer wieder zu farblosen oder sehr schwach ­pigmentierten Ölen gegriffen. Diese Art der Oberflächenbehandlung kann jedoch nicht empfohlen werden, da die Produkte keinen ausreichenden ­UV-Schutz bieten. In der Folge kommt es zu einer unschönen Abwitterung der behandelten Holz­oberfläche. Wenn man sich für den Erhalt eines ­bestimmten Farbtons entscheidet, muss man daher von Anfang an ein entsprechend pigmentiertes Produkt verwenden. Die Schichtdicke beeinflusst den Feuchteschutz, das Abwitterungsverhalten sowie die Wartungsintervalle. Einmal streichen bedeutet jedoch immer streichen: Wer sich für eine Beschichtung der Holzoberfläche entscheidet, muss diese auch regelmäßig warten. Dabei erfordern dünnschichtige Lasuren oder Öle zwar kürzere Wartungsintervalle, die Wartung selbst ist aber weniger aufwendig als bei schichtbildenden Systemen. Gerade bei Terrassen, die durch die horizontale Ausrichtung und die Begehung einer besonders starken Beanspruchung unterliegen, werden eher nicht schichtbildende Produkte empfohlen. Damit die Beschichtung gut hält, sind scharfe Kanten zu vermeiden. 

Einen anderen Ansatz verfolgen sogenannte Vergrauungslasuren. Mit diesen wird einmalig ein grauer, lasierender Anstrich aufgebracht, der dann nicht gewartet wird und so in die natürliche Vergrauung überleitet. Wie bei unbehandelten Konstruktionen ist hier auf den konstruktiven Holzschutz größtes Augenmerk zu legen.

Chemischer Holzschutz

Von Oberflächenbehandlungen grundsätzlich unterschieden werden sollten chemische Holzschutzmaßnahmen. Für tragende Holzkonstruktionen in ständigem Erd- und/oder Wasserkontakt (GK 4) ­reichen konstruktive Maßnahmen naturgemäß nicht aus. Hier sind entweder sehr dauerhafte Hölzer oder kesseldruckimprägniertes Holz, das vorbeugend gegen holzzerstörende Pilze und Insekten geschützt ist, zu verwenden. Grundsätzlich gilt: „So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.“ Zu berücksichtigen ist jedenfalls, welche Gebrauchsdauer erwartet wird. Bei temporären Konstruktionen bzw. Hölzern mit geplant kürzerer Lebensdauer kann von chemischen Maßnahmen abgesehen werden.

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