Terrassen aus Holz sind aus der Freiraumgestaltung nicht mehr wegzudenken. Sie müssen unterschiedlichen Anforderungen, abhängig von der geplanten Nutzung, gerecht werden: Eine lange Lebensdauer wird meist vorausgesetzt, daneben gibt es auch Erwartungen an das Aussehen, die Haptik, Komfort- und Sicherheitsaspekte. Um lange Freude an Terrassenbelägen zu haben, sind einige Details zu berücksichtigen.
Breite von Belagsbrettern und Fugen
Die Breite der Belagsbretter sollte max. 120 mm betragen, schmälere Bretter sind grundsätzlich zu bevorzugen. Bei einer Fugenbreite von mindestens 7 mm bzw. 6 Prozent der Brettbreite bleiben die Fugen bei Nässe trotz Quellen der Bretter offen und das Regenwasser fließt ungehindert ab. Bei zu geringer Breite schließen sich die Fugen bei Nässe. Schmutz lagert sich ab, Feuchtigkeit hält sich, Schäden sind vorprogrammiert. Nut-und-Federbretter sind als bewitterter Bodenbelag grundsätzlich zu vermeiden. Auch die Brettlängsstöße sind mit offenen Fugen auszuführen.
Abstandshalter
Holz-auf-Holz-Kontaktflächen sollten auf maximal 50 mal 150 mm begrenzt oder durch Abstandshalter voneinander entkoppelt werden. Besteht auch die Unterkonstruktion aus Holz, dann sollte die Gesamtaufbauhöhe mindestens 150 mm betragen, der Belag vom Untergrund abgehoben werden und eine gute Durchlüftung sichergestellt sein. Ist die geforderte Aufbauhöhe und Durchlüftung nicht gegeben, kann dennoch ein langlebiger Holzbelag realisiert werden, wenn für die Unterkonstruktion ein feuchteunempfindliches Material wie Aluminium gewählt wird. Gesamtaufbauhöhen unter 70 mm werden nicht empfohlen. Der wasserableitende Untergrund (z. B. Beton, Blech, Abdichtungen) sollte ein Gefälle von ≥2 Prozent aufweisen.
Oberfläche
Zu bevorzugen sind Belagsbretter mit glatter Oberfläche, da sich auf geriffelten Brettern Schmutz und Wasser länger in den Rillen halten. Zudem wird vor allem bei Nässe die Rutschgefahr in Richtung der Rillen verstärkt („Schieneneffekt“).
Befestigung
Am besten eignen sich Verbindungsmittel aus nicht rostendem Material. Gerbstoffreiche Hölzer wie Eiche oder Lärche verfärben sich bei Kontakt mit Eisen dunkel. Besonders auf waagrechten Flächen sollten die Schraubenköpfe mit der Holzoberfläche weitgehend bündig abschließen, da zu tief eingedrehte Schrauben Feuchtenester verursachen.
Hinweise zur Nutzung
Genauso wie bei der Konstruktion ist es auch in der Nutzung wichtig, länger andauernde Durchfeuchtung zu verhindern. Daher sollten Holzbauteile nicht „zugedeckt“ werden: Weder durch Teppiche noch durch Blumentöpfe und -tröge. Letztere kann man einfach auf Abstandshalter stellen, um eine gute Durchlüftung zu erreichen. Dasselbe gilt für Elemente wie Sonnenschirmständer oder Gartentruhen.
Holz im Außenbereich bedarf regelmäßiger Kontrolle und Wartung, besonders wenn es sich um tragende Bauteile handelt. Es wird empfohlen, die Holzteile einmal jährlich auf Verunreinigungen und eventuell aufgetretene Schäden zu kontrollieren sowie – falls vorhanden – die Beschichtung zu prüfen. Anhand des vorliegenden Zustands ist zu entscheiden, ob eine Wartung bzw. eine Renovierung erforderlich ist oder nicht. Wasserablauföffnungen und Fugen sind von Verschmutzungen wie Erde, Kies oder Laub freizuhalten. Sollten Einzelteile nach Jahren der Nutzung doch kaputt und zu erneuern sein, lassen sie sich problemlos austauschen, insbesondere wenn die Konstruktion zerlegbar ist und die Verbindungen gut zugänglich sind.
Reinigung und Pflege von Terrassenflächen
Ob geölt oder unbehandelt – wenn man ein ansprechendes Erscheinungsbild auf Dauer erhalten will, empfiehlt sich gerade bei horizontalen Flächen wie Terrassenbelägen eine regelmäßige Reinigung.
Unbehandelte Terrassenbeläge
Ohne Pflege weisen die meisten Holzarten mit der Zeit eine gewisse Fleckenbildung auf. Vor allem im nassen Zustand kommt es dadurch zu einem uneinheitlichen Erscheinungsbild. Durch eine regelmäßige Reinigung der Holzoberfläche in einem Intervall von ein bis zwei Jahren kann auf Dauer eine gleichmäßigere Optik erhalten werden. Bei der Reinigung, für die üblicherweise Wasser ausreicht, werden loses, abgewittertes Holzmaterial und Schmutz sowie Bewuchs durch Algen und Mikroorganismen entfernt. Um die Reinigungswirkung zu verstärken, können sogenannte Entgrauer, meist auf Oxalsäurebasis, eingesetzt werden. Diese bewirken eine noch deutlichere Aufhellung der behandelten Oberfläche.
Als Reinigungsmethode kommt bei kleinen Flächen das händische Bearbeiten mit einer Bürste und Wasser infrage. Bei größeren Flächen haben sich Bürstmaschinen mit gegenläufigen Walzen als zeitsparende und sehr saubere Reinigungsmethode gezeigt. In der Praxis wird häufig ein bereits vorhandener Hochdruckreiniger auch bei Holzoberflächen eingesetzt. Bei dieser Reinigungsmethode ist auf einen besonders vorsichtigen Umgang zu achten, vor allem auf den entsprechenden Wasserdruck und den richtigen Abstand der Düse von ca. 30 cm. Bei zu geringem Abstand kann es zu einem Herausreißen der Holzfasern kommen, was eine sehr raue und auch unansehnliche Holzoberfläche zur Folge haben kann.
Behandelte Terrassenbeläge
Geölte Terrassenoberflächen müssen regelmäßig mit einem Wartungsanstrich versehen werden, wenn man einen gleichmäßigen Farbton erhalten möchte. Das Wartungsintervall hängt neben der Beanspruchung (Exposition, Begehung) sehr stark vom verwendeten Beschichtungsprodukt ab. In der Regel lassen sich auch bereits stärker abgewitterte geölte Oberflächen durch Reinigung und einen neuerlichen Auftrag des Öls wieder in einen guten Zustand bringen. Dabei sollten die Wartungsempfehlungen der Herstellerfirma des verwendeten Öls beachtet werden. Auch bisher unbehandelte Terrassenbeläge können durch eine gründliche Reinigung und einen Anstrich wieder ein ansprechendes Erscheinungsbild erhalten.
Austausch von Holzteilen und Renovierung
Nach jahrelanger Nutzung und harter Beanspruchung können Holzteile einfach renoviert, ausgetauscht oder adaptiert werden, wodurch die Nutzungs- bzw. Lebensdauer von Holzkonstruktionen oder -möbeln erheblich verlängert wird.