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Holzarten für den Außenbereich
Vor allem die Dauerhaftigkeit zählt

So wie sich die verschiedenen Baumarten des Waldes voneinander unterscheiden, unterscheidet sich auch ihr Holz. Jede Holzart weist spezifische Merkmale hinsichtlich Wuchs, Textur, Zusammensetz­ung und Eigenschaften auf und macht sie unverwechselbar. Eine untergeordnete Rolle spielt beim Einsatz von unbehandeltem Holz im Außenbereich die Farbe, da diese nicht von Dauer ist und im Zuge der Bewitterung relativ schnell grau wird.

Holzarten unterscheiden sich hinsichtlich vieler Merkmale und Eigenschaften z. B. in Farbton, Textur, Astigkeit, Rohdichte, Festigkeit, Rissbildung, Splitterverhalten, Quell- und Schwindmaß, natürlicher Dauerhaftigkeit und Tränkbarkeit. Für den Einsatz im Außenbereich von großer Relevanz ist die natürliche Dauerhaftigkeit, die die Widerstandsfähigkeit des Holzes gegenüber Pilz- und Insektenbefall beschreibt. Dagegen sollte die Farbe bei der Auswahl der Holzart eine geringe Rolle spielen, da bewittertes Holz ohne Oberflächenbehandlung binnen relativ kurzer Zeit unabhängig von der Holzart grau wird.

Zahlreiche heimische Holzarten eignen sich gut für den Einsatz im Außenbereich. Je nach Verwendung gibt es einige Dinge zu berücksichtigen. Generell sollte im bewitterten Bereich aufgrund der höheren Dauerhaftigkeit nur Kernholz, das ist die innere ­Zone des Stammes, verwendet werden. Der meist hellere Splint im Randbereich des Stammes wird bei allen Holzarten als „nicht dauerhaft“ eingestuft. Geeignete heimische Nadelhölzer für jegliche Konstruktionen ohne Erdkontakt sind vor allem Lärche und Douglasie. Auch Fichte, Tanne und Kiefer ­kommen zum Einsatz, allerdings nur bei weniger stark beanspruchten Konstruktionen, die nicht in Bodennähe liegen, wie dies beispielsweise bei ­Terrassen der Fall ist. Heimische Laubhölzer mit sehr guter natürlicher Dauerhaftigkeit sind beispiels­weise ­Eiche und ­Robinie. Auch modifizierte Hölzer wie Thermoholz weisen verbesserte Eigenschaften gegenüber dem Ausgangsmaterial auf. Über das Maß der Verbesserung können jedoch keine all­gemeinen Aussagen getroffen werden, weil dies mit der Inten­sität und Dauer der Modifikation ­zusammenhängt und daher große Unterschiede zwischen den ­Produkten bestehen. Gerade unter den Terrassenhölzern ­findet sich auch eine Reihe nicht heimischer Hölzer mit guten Eigenschaften speziell für diesen Ein­satzbereich. Bei deren Verwendung ist unbedingt darauf zu achten, dass das Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. ­Zudem muss auch hier vorab die Sortierung vereinbart werden.

Zu beachten ist, dass einige der dauerhafteren Holzarten auch stärker zu Auswaschungen von Holz­inhaltsstoffen neigen, die bei entsprechenden örtlichen Gegebenheiten zu Verfärbungen zum Beispiel an angrenzenden Beton-, hellen Stein- oder Putzflächen führen können. Dies kann durch geführte Wasserableitung verhindert werden.

Douglasie (europäisch)

Harzaustritt häufig;
Verfärbungen bei Kontakt mit Metall möglich
Dauerhaftigkeit     1   2   3 – 4 – 5

 

Eiche

Verfärbungen angrenzender Bauteile durch Holzinhaltsstoffe und Metall-Kontakt möglich
Dauerhaftigkeit     1 – 2   3   4   5

 

Fichte

Für tragende Konstruktionen wie Carports; kein Erdkontakt für dauerhafte Ausführungen
Dauerhaftigkeit     1   2   3   4 – 5 

 

Kiefer

Gut geeignet zur Druckimprägnierung; viele Äste
Dauerhaftigkeit     1   2 – 3 – 4 – 5 

 

Lärche

Neigt zur Schieferbildung (vor allem bei Fladerbrettern); Verfärbungen bei Metall-Kontakt möglich
Dauerhaftigkeit     1   2   3 – 4   5 

 

Robinie

Sehr gute Dauerhaftigkeit, hart; regional unterschiedliche Verfügbarkeit
Dauerhaftigkeit     1 – 2   3   4   5 

 

Bangkirai

Verfärbungen angrenzender Bauteile durch Holzinhaltsstoffe und bei Metall-Kontakt möglich; Verwerfung, Krümmung und Rissbildung häufig
Dauerhaftigkeit     1   2   3   4   5 

 

Teak

Meist kultiviertes Teak mit schlechterer Dauerhaftigkeit im Handel; Verfärbungen bei Metall-Kontakt möglich
Dauerhaftigkeit     1   2   3   4   5     (1 – 3 kultiviert) 

 

Thermoholz

Hohe Dauerhaftigkeit, Eigenschaften abhängig von Art und Grad der Thermobehandlung; form­stabil, nicht für tragende Konstruktionen
Dauerhaftigkeit     1 – 2 – 3 – 4   5 

 

Abbildungen
Die Abbildungen zeigen Holzmuster ohne Äste oder andere holzartentypische Merkmale und die Farbänderung im Zuge der Bewitterung bei einer Terrasse – links unbewitterter Neuzustand, rechts nach zwölf Monaten Freilandbewitterung.

Dauerhaftigkeitsklassen
Natürliche Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegen Pilze, Klassen laut Norm bei Anwendungen ohne Erdkontakt: 1 sehr dauerhaft, 2 dauerhaft, 3 mäßig dauerhaft, 4 wenig dauerhaft, 5 nicht dauerhaft. 

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