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Holzqualitäten für den Außenbereich
Über die Relevanz von Sortierung, Holzfeuchtigkeit, Jahrringlage

Holz verfügt als gewachsenes Material über einige besondere Eigenschaften, die seinen Charakter bestimmen und bei der Verarbeitung zu berücksichtigen sind. Merkmale wie grobe oder feine Maserung, Äste und Verwachsungen haben ihren Ursprung im Wuchs des Stammes und sind individuelle Merkmale des Massivholzes.

Sortierung

Bei der Holzauswahl ist Wert auf eine für den Einsatzbereich geeignete Holzqualität zu legen, die auch den jeweiligen optischen Ansprüchen gerecht wird. Sortiermerkmale wie die Anzahl und Größe von Ästen beeinflussen das Aussehen markant. Es empfiehlt sich, auf branchenübliche Sortierklassen zurückzugreifen wie etwa die für ­Hobelwaren vom Verband der Europäischen Hobelindustrie veröffentlichten VEH-Sortierklassen. 
Ausbesserungen von Holzfehlern z. B. mit Holz­dübeln oder -schiffchen sind im Außenbereich zu vermeiden. Insbesondere bei schichtbildenden Oberflächenbehandlungen sollten auch Harzgallen vermieden werden, da vor allem bei Sonneneinstrahlung austretendes Harz zu Beschichtungs­schäden führen kann. Hölzer mit tragender Funk­tion (z. B. Carport, Pergola) müssen zudem nach der Tragfähigkeit sortiert (ÖNORM DIN 4074) und korrekt dimensioniert sein.

Holzfeuchtigkeit

Im Außenbereich sollte der Feuchtegehalt der verwendeten Hölzer zwischen 12 und 18 Prozent liegen. Zu feuchtes, aber auch zu trockenes Holz kann zu Verformungen und in der Folge zu Rissen führen. Große Trocknungsrisse stellen besonders an bewitterten Stellen Eintrittspforten für Niederschlagswasser dar und können so zu Feuchtenestern führen. Holz quillt und schwindet in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen und verändert daher im Jahresverlauf seine Dimensionen. Dies ist bei der Konstruktion und den Fugenbreiten entsprechend zu berücksichtigen.

Jahrringlage

Grundsätzlich unterscheidet man je nach Lage der Jahrringe im Brett:

  • Rift: überwiegend stehende Jahrringe
  • Halbrift: schräge Jahrringe
  • Flader: liegende bis schräge Jahrringe

Die Jahrringlage beeinflusst die Eigenschaften der Bretter stark, was insbesondere im Terrassen­bereich relevant ist. Rift- und Halbriftbretter mit stehenden bzw. schrägen Jahrringen haben gün­s­tigere Eigenschaften hinsichtlich Verformung, Dimensionsänderung sowie Riss- und Schieferbildung als Fladerbretter mit liegenden Jahrringen, sind jedoch teurer. Kommen Fladerbretter zum Einsatz, sollte im Allgemeinen die linke (kernabgewandte) Seite nach oben verlegt werden. Diese neigt zwar etwas mehr zu Riss-, dafür weniger zu Schieferbildung als die kernzugewandte Seite, was besonders für Nadelhölzer wie die Lärche gilt. Kernbretter, d. h. Bretter mit Markröhre, sollten nach Möglichkeit vermieden werden, da diese ­besonders zu Verformung und Rissbildung neigen.

Verformungen, Riss- und Schieferbildung

Durch gezielte Holzauswahl können unerwünschte Effekte wie Verformungen oder Riss- und Schieferbildung zwar reduziert, aber dennoch nicht zur Gänze ausgeschlossen werden. Eine ordnungsgemäße Konstruktion mit der richtigen Holzfeuchtigkeit und eine ausreichend dimensionierte Befestigung helfen dabei, diese zu begrenzen und dadurch die Stolper- und Verletzungsgefahr zu minimieren.

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