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Überdachungen, Zäune, Beete und Spielgeräte
Anwendungen von Holz im Freien

Überdachungen und Pergolen

Schon bei Terrassen, die mehr als 60 cm über dem Niveau liegen, wie es etwa in Hanglagen vorkommt, handelt es sich um tragende Holzbauteile. Dies gilt ebenso für größeren Tragwerke im Garten und rund ums Haus wie Überdachungen, Pergolen oder Absturzsicherungen. Bei tragenden Konstruktionen ist neben weiteren baurechtlichen und normativen Anforderungen auch die Holzschutznorm einzuhalten, die die baulichen Maßnahmen regelt. Auch hier gilt es, die Grundprinzipien des konstruktiven Holzschutzes in allen Details und auch bei den Anschlüssen umzusetzen.

Bei tragenden Bauteilen bzw. Holzkonstruktionen ist Erdkontakt grundsätzlich zu vermeiden. Zum Schutz vor Spritzwasser sollte der Mindestabstand zum Boden im Idealfall 30 cm, zumindest aber 15 cm betragen. Hirnholz muss oberseitig vor eindringender Feuchtigkeit geschützt werden. Waagrechte Holzbauteile benötigen oberseitig eine Abdeckung oder zumindest eine Abschrägung. 

Zusammenfassend sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • Holz-auf-Holz-Kontaktflächen begrenzen: max. 50 mm breit, größere Anschlüsse belüften oder abdecken
  • bei senkrechten Stützen Hirnholz abdecken
  • ausreichend Abstand zum Boden einplanen: mind. 15 cm bei zusätzlichen Maßnahmen zur Reduzierung des Spritzwassers (z. B. Kiesbett)
  • waagrechte tragende Hölzer benötigen oberseitig eine Abdeckung
  • Wasserfallen (z. B. Dübel- oder Zapfenlöcher) vermeiden

Zäune und Sichtschutzelemente

Auch wenn hier meist kleinere Holzquerschnitte zum Einsatz kommen, so gelten doch dieselben Grundsätze. Abschrägungen, auch beim Hirnholz senkrechter Holzlatten, erleichtern den Wasser­ablauf. Anschlüsse sind idealerweise zu belüften und auch Zaunlatten sollten mit Abstand auf waagrechten Traghölzern befestigt werden. Um Sack­löcher zu vermeiden, dürfen Sprossen nicht in waagrechte Traghölzer eingezapft werden. Steher sind durch die Verwendung geeigneter Stützenfüße vom Boden abzuheben. 

Hochbeete, Beetumrandungen

Bei der Errichtung von Hochbeeten ist eine gute Drainagierung des Bodens im Bereich der Aufstandsflächen sicherzustellen. Grober Schotter lässt das Wasser rasch abfließen und verhindert wiederum Staunässe. Zwischen Beetsubstrat und Holz soll eine feuchtesperrende Schicht sein, die im Idealfall ­zusätzlich eine drainagierende Wirkung auch im ­Bereich der Hochbeetwände hat. Bewährt haben sich an dieser Stelle zum Beispiel Noppenbahnen. Gerade bei einfachen Beetumrandungen oder Begrenzungen beispielsweise durch in die Erde geschlagene Pflöcke oder Pfosten lässt sich direkter Erdkontakt vielfach nicht vermeiden. Hier ist im Allgemeinen von einer kürzeren Nutzungsdauer auszugehen oder es kommen Holzarten mit sehr guter natürlicher Dauerhaftigkeit bzw. kesseldruckimprägniertes Holz zum Einsatz.

Spielgeräte

Spielgeräte und -türme können unterschiedlichste Formen haben, vielfach werden Plattformen mit Schaukeln, Rutschen und Kletterelementen kombiniert und mittels Stegen verbunden. Daher sind ­sowohl die Empfehlungen für Terrassen als auch ­jene für Überdachungen und aufgeständerte Terrassen relevant. Um die Sicherheit der kleinen (und manchmal auch größeren) Benutzer:innen auf Dauer sicherzustellen und etwaige Schäden frühzeitig zu erkennen, ist auch im privaten Bereich eine regelmäßige Kontrolle zu empfehlen.

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