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Nussbaum

Weiterer Handelsname Walnussbaum
Englisch Common walnut
Botanischer Name Juglans regia L.

Der Nussbaum erreicht freistehend Höhen bis zu 30 m, mit einer breit ausladenden Krone. Die Rinde ist in der Jugend grau und glatt, später dunkler und leicht längsrissig. Die Blätter sind unpaarig gefiedert, die Fiederblätter sind groß, ganzrandig und zugespitzt. Die Walnüsse sitzen in einer grünen Fruchtschale, die zur Fruchtreife braun wird und aufplatzt.
 

Kulturgeschichtliches

Wenn die Nussbäume im Juni prall voller grünschaliger Nüsse hängen, glaubt der Volksmund noch heute, dass „ein Bubenjahr“ anstehe und mehr Buben als Mädchen geboren würden. Gewiss ist allerdings, dass der Baum Mücken und Fliegen fernhält, weshalb er als zeichenhafter Hofbaum wie auch als Schattenspender im Heurigengarten doppelt geschätzt wird. Ebenso schützen Kästen und Truhen aus dem gerbstoffreichen Holz den Inhalt vor Motten. Allerdings fordert das wertvolle und wegen Farbe und Zeichnung attraktive Holz eine ebenso hochwertige Gestaltung und gediegene Ausführung, sonst wäre es schade um das Material.

Allgemeines

Der europäische Walnussbaum wurde in römischer Zeit in den Mittelmeerländern verbreitet und gelangte so auch in unsere Breiten. Heimisch ist er in Weinbaugebieten als Flurholz. Er steht in Gärten, an Wegrändern und ist auch ein beliebter Hofbaum. Als Waldbaum kommt er bei uns praktisch nicht vor. Er verträgt keinen engen Bestand und bildet eine breite, tief angesetzte Krone aus. Der astfreie Stammteil ist entsprechend kurz. Der größte Teil des Inlandsbedarfs an Nussbaumholz stammt, sofern nicht aus Nordamerika eingeführte Schwarznuss (Juglans nigra L.) verwendet wird, aus anderen europäischen Ländern. Nussbäume sind nicht besonders langlebig, sie erreichen lediglich ein Alter von 120 bis maximal 150 Jahren.

NussbaumNussbaum lackiert

Nussbaum unlackiert, lackiert

Holzcharakteristik

Nussbaumholz wird als halbringporig bezeichnet. Die Poren sind zwar über den Jahrring verstreut angeordnet, sind aber so groß (im Frühholz größer als im Spätholz), dass sie mit bloßem Auge vor allem an den Längsschnitten gut erkennbar sind. Die Farbstreifen im braunen Grundfarbton des Kernholzes sind unterschiedlich stark, oft fast schwarz. Unter starker Lichteinwirkung tritt aber schnell eine Minderung dieser Farbstreifigkeit ein. Die frühere Unterscheidung im Farbton nach der Herkunft (Deutsche, Französische, Kaukasische Nuss) ist heute im Furnierhandel praktisch nicht mehr üblich.

Eigenschaften

Nussholz gilt als mittelschwer bis schwer (Darrdichte 640 kg/m³), in der Härte gibt es in manchen Normenwerken irreführend hohe Werte, sie liegt bei 30 N/mm². Das Holz lässt sich gut, wenn auch nur langsam trocknen. Es ist sehr gut zu bearbeiten, zu beizen und polieren. Beim Verleimen können durch Alkalien in den Leimen Gerbsäureflecken entstehen. Bei Kontakt mit Eisen entsteht eine blauschwarze Färbung, und es kommt zu ausgeprägter Korrosion. In der natürlichen Dauerhaftigkeit liegt Nussholz im Mittelfeld, Klasse 3, die Anfälligkeit auf tierische Schädlinge ist Besitzern alter Nussholzmöbel zu ihrem Leidwesen bekannt. Prinzipiell ist Nussbaumholz schlecht zu imprägnieren.

Verwendung

Seit Jahrhunderten gehört Nussbaumholz zu den gesuchtesten Hölzern für die Verarbeitung zu Möbeln und zum Sägen oder Messern von Furnieren. Das Holz des Walnussbaums ist daher auch teurer als das der meisten anderen heimischen Edelhölzer. Außer für Möbel und im Innenausbau (Wand und Deckenverkleidungen) wird Nussholz für Drechslerwaren, Musikinstrumente und Gewehrschäfte verwendet. Exklusiv ist die Innenausstattung von Luxus-Automobilen mit Maserfurnier, etwa für Armaturenbretter.