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Platane

Weiterer Handelsname Ahornblättrige Platane
Englisch European plane
Botanischer Name Platanus acerifolia

Junge Platanen haben (im Freistand) eine regelmäßige, fast dreieckige Krone, die später sehr weit ausladend wird. Die Platane fällt besonders durch ihre Borke auf, bei der sich im Alter große, graue, unregelmäßige Platten ablösen. Das gibt dem Baum ein interessantes Aussehen. Platanenblätter sind unterseitig auf den Adern und in den Achseln behaart, sehr groß und handförmig gelappt. Die kugeligen Fruchtstände hängen einzeln (oder zu 2 – 3), die Früchte sind Nüsse.

Kulturgeschichtliches

Den Griechen galt die Zeus gewidmete Platane (P. orientalis) als heilig, und vielerorts diente sie als Dorfbaum, ähnlich der Linde in Mitteleuropa oder der Ulme in Frankreich. Ihr dichtes Blätterdach suchten die Philosophen gern zum Unterrichten auf. Im 19. Jahrhundert wurden die schnellwüchsigen Bäume hingegen an die Landstraßen gepflanzt, um Fuhrpferde und Kutschen zu beschatten. Wuchskraft und guter Wundverschluss machen den Baum heute zum idealen Partner für lebende Baumskulpturen von oft skurrilen Formen. Allerdings benötigt man dafür nicht nur Geschick, sondern ebenso Geduld. Werden sie aber regelmäßig stark gestutzt, sehen Platanen bald unschön verkrüppelt aus wie vielarmige Kopfweiden.

Allgemeines

Die in Europa am häufigsten gepflanzte Platanenart ist die Ahornblättrige Platane (P. acerifolia). Sie entstand um 1650 durch Kreuzung der Amerikanischen (P. occidentalis) mit der Morgenländischen Platane (P. orientalis) und erwies sich als robust und relativ schadstoffresistent. Im Gegensatz zu letzterer ist sie auch frosthart. So wurde die Platane in den europäischen Städten rasch zu einem beliebten Park- und Alleebaum.

Obwohl die Platane häufig als Straßenbaum gepflanzt wird, muss sie, wegen ihrer ausladenden Krone und daher Anfälligkeit auf Windbruch, regelmäßig zurückgeschnitten werden. Dafür sind alte, frei wachsende Exemplare mit ihren kräftigen, weit in den Raum ragenden Ästen wahrhaft majestätische Erscheinungen und werden bis zu 1000 Jahre alt. Am berühmtesten ist das Baumheiligtum Plataniotissa bei Kalavrita in Griechenland. Dieser Baum steht nach einer Legende seit 352 n. Chr. an dem Ort und weist einen Umfang von 23 Metern auf.

PlatanePlatane lackiert

Platane unlackiert, lackiert

Holzcharakteristik

Die Platane bildet einen Farbkern, der durch Dämpfen einen rötlich braunen Ton annimmt. Das Holz ist zerstreutporig und in dieser Gruppe die zweite Holzart, die unübersehbar große Holzstrahlen aufweist. Im Querschnitt fällt bei der Platane (ähnlich der Rotbuche) an der Jahrringgrenze eine Verbreiterung dieser Holzstrahlen auf. Besonders geschätzt ist daher der Radialschnitt, der von diesen über einen Zentimeter hohen Holzstrahlen dominiert wird, die als große, glänzende Spiegel auftreten.

Eigenschaften

Das Holz der Platane ist mittelschwer (Darrdichte 600 kg/m³) und mittelhart (lt. Lit. 16 – 25 N/mm²). Es gilt als schwer spaltbar. Das Stehvermögen ist nicht besonders gut, was vor allem beim Trocknen zu Verwerfungen und Rissen führt.

Die Platane ist teils nicht ganz einfach, teils befriedigend bearbeitbar, hingegen ist die Oberflächenbehandlung leicht durchführbar. Das Holz lässt sich gut mattieren und polieren und verfügt über eine typische, lederähnliche Textur. Allerdings ist es weder witterungsfest noch dauerhaft.

Verwendung

Platanenholz findet man hauptsächlich im Innenausbau, als Furnier- und Möbelholz, wobei die Spiegelschnittflächen am meisten gefragt sind. In der Literatur finden sich Hinweise auf eine Verarbeitung zu Verpackungen, etwa Steigen für Lebensmittel, zu Werkzeugstielen und Sportgeräten.