Zum Hauptinhalt springen

Zuschnitt 63
Holzfassaden


Ob als Brett, Leiste oder als Platte, ob unbehandelt oder beschichtet — die Gestaltungsmöglichkeiten mit Holz sind groß und die Vorteile liegen auf der Hand: Fassaden aus Holz sind schön, langlebig und ökologisch.

Format A4
Seiten 28
ISBN 978-3-902926-17-3
Ausgabe September 2016
Einzelpreis 8,00 €

Editorial

Holz altert sichtbar, wenn es nicht beschichtet ist. Besonders schön sind die von der Sonne schwarzbraungebrannten Holzbauten. Wir bewundern sie für ihr Alter und ihre Standhaftigkeit, Wind und Wetter zu trotzen. Die Stadt hingegen hat keine Geduld für einen solchen Verwitterungsprozess, ein Vorgang, der sich über Jahrzehnte hinzieht. In der Stadt sucht man in der Fassadengestaltung eher das Zeitlose.

Die Zahlen über den Holzbauanteil in Österreich bestätigen das: Während fast die Hälfte aller Einfamilienhäuser in Holzbauweise eine Holzfassade haben, ist es bei den Mehrfamilienhäusern in Holzbauweise gerade einmal ein Viertel. »Die meisten Menschen scheinen kein Problem mit altem Holz zu haben, wohl aber mit dessen Alterungsprozess«, schreibt Wolfgang Pöschl in diesem Zuschnitt. Eine unbehandelte Holzfassade verändert sich im Laufe der Zeit; sie reagiert auf Sonne, Wind und Wetter. In der Realität setzt dieser Veränderungsprozess schleichend und ungleichmäßig ein, der Vergleich ist nur in der Erinnerung möglich.

Im Fassadenbuch, das proHolz Austria gemeinsam mit der Holzforschung Austria herausgegeben hat, kann man sich diesen Veränderungsprozess genau anschauen. Hier stehen Aufnahmen von Gebäuden mit nagelneuer Holzfassade jenen gegenüber, auf denen diese schon ein paar Jahre gealtert ist. Eine lehrreiche Gegenüberstellung. Dieser Zuschnitt baut auf dem gesammelten Wissen dieses Fachbuches auf. Er liefert Planern und Bauherren Argumente für Fassaden aus Holz, für ihre Schönheit, ihre Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten, ihre Dauerhaftigkeitund ihren ökologischen Mehrwert. Gute gebaute Beispiele sind dafür noch immer die besten Botschafter. Deshalb haben wir Gebäude ausgewählt, die schon älter sind oder bei denen auf bewährte Fassadenlösungen zurückgegriffen wurde. Dieses erprobte Wissen aus der Praxis haben wir gepaart mit den neuesten Forschungsergebnissen.

Die Holzforschung Austria hatte in Wien eine Versuchsfassade mit unterschiedlichen Holzarten, Beschichtungen und Konstruktionsarten aufgebaut und diese zehn Jahre lang beobachtet. Was die Baumeister der alten farbschönen Holzhäuser schon wussten, gilt auch heute noch: Es kommt auf die richtige Holzqualität und Konstruktionsart an, die Entscheidung ob mit oder ohne Oberflächenbehandlung ist und bleibt hingegen eine Frage der Haltung.

zurück