Zuschnitt 87
Holz, Lehm, Stroh

Editorial

Der Bau- und Gebäudesektor als einer der größten Verursacher von CO₂-Emissionen steht hinsichtlich der Klimaveränderungen und der zu erreichenden ­Klimaschutzziele vor großen Herausforderungen. Bei einem weltweiten Bedarf an Energie und Rohstoffen von 40 Prozent in diesem Bereich und einem um das vierzigfache gestiegenen Verbrauch an Baumaterial in den letzten hundert Jahren zeigt sich die Dringlichkeit, den inflationären Einsatz von Rohstoffen für das Bauen zu stoppen und im Besonderen den Einsatz ressourcenintensiver Materialien zu reduzieren. Die Zukunft liegt im klimaneutralen, ressourcenschonenden Bauen. Nachwachsenden Baustoffen kommt in diesem Kontext eine besondere Rolle zu.

In diesem Zuschnitt widmen wir uns einer Materialpartnerschaft, die den Anforderungen an das zukunftsfähige Bauen gerecht wird: Holz, Lehm und Stroh, allesamt altbewährte Materialien natürlichen Ursprungs, nachwachsend und regional verfügbar. In kombiniertem Einsatz und mittels moderner Techniken entfalten sie ihr volles Potenzial als klimagerechte und architektonisch vielseitig verwendbare Baustoffe. Auf den folgenden Seiten geben wir einen Überblick über die Eigenschaften und prinzipiellen Anwendungsformen von Lehm und Stroh und darüber, in welcher Form und Einsatzweise sie sich ideal mit dem Material Holz und dem Holzbau ergänzen. Ein breites Spektrum an gelungenen Beispielen verdeutlicht die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten und die gestalterische Kraft der Materialen Holz, Lehm und Stroh.