Daten zum Objekt
Standort
Garmisch-Partenkirchen/DE Google Maps
Bauherr:in
gap.Quartiersentwicklungsgesellschaft mbH, Konstanz/DE
Architektur
Beer Architektur Städtebau, München/DE, www.beerarchitektur.deBeer Bembé Dellinger Architekten, München/DE, www.bbdarch.de
Statik
Merz Kley Partner, Dornbirn/AT, www.mkp-ing.com
Holzbau
Schmid Holzbau GmbH, Frankenburg/AT, www.schmid-baugruppe.at
Fertigstellung
2017
Typologie
Ein Holzbau mit vorgestelltem Laubengang
Das Aparthotel Quartier im Skiort Garmisch-Partenkirchen bildet den südlichen Abschluss einer Wohnanlage mit 25 in Holzbauweise errichteten Wohneinheiten, die sich um einen lang gestreckten Innenhof gruppieren. Es besteht aus einem kernsanierten historischen Altbau mit Rezeption, Lobby und Restaurant sowie einem direkt anschließenden Neubau mit Fichtenholzfassade, der 18 Apartments beherbergt, die Hälfte davon zweigeschossig. Während bei den Apartments vorgefertigte Brettsperrholzelemente zum Einsatz kamen, entstand deren Erschließung in Form eines Laubengangs als eigenständige vorgestellte Konstruktion aus Ortbeton, die zugleich die Aussteifung des Gebäudes übernimmt.
Für Sichtbeton entschieden sich die Architekt:innen aus zwei Gründen. Erstens war das halb im Erdreich liegende Untergeschoss (mit Seminar- und Veranstaltungsbereich) einschließlich der Decke des dortigen Laubengangs ebenfalls in Beton konzipiert – dieses Material schien daher auch für die Obergeschosse naheliegend. Zweitens bestand der Wunsch nach einer sichtlich einfachen, monolithischen Lösung mit durchgängig geringen Bauteilabmessungen. Die zur Vermeidung von Schall- und Wärmebrücken komplett entkoppelte schlanke Betonkonstruktion unterstützt dies auf ideale Weise – zumal die Laubengänge als notwendige Flure ohnehin die Feuerwiderstandsklasse F90 zu erfüllen hatten. Bei diesen Anforderungen wären bei einer Holzkonstruktion Abdichtungsebenen sowie mehrlagige Aufbauten kaum zu vermeiden und eine durchgängig gleich schlank dimensionierte Konstruktion schwer möglich gewesen. Der letztlich realisierte Fußboden präsentiert sich als schlichte Besenstrich-Oberfläche. Die rechtwinklige Betonkonstruktion steht insgesamt in einem eleganten Kontrast zur zickzackförmig bewegten Dachlandschaft sowohl des Hotels als auch der giebelständigen Wohnhäuser. Zusammen mit dem filigranen Edelstahlnetz, das zugleich als Absturzsicherung und Rankhilfe für Kletterpflanzen dient, entstand ein Hotel, das innerhalb des Wohnquartiers auf den ersten Blick als eigenständige und doch perfekt integrierte Nutzung wahrnehmbar ist.