Daten zum Objekt
Standort
Wien/AT Google Maps
Architektur
einszueins architektur, Wien/AT, www.einszueins.at
Bauherrin
Schwarzatal – Gemeinnützige Wohnungs- & Siedlungsanlagen GmbH, Wien/AT, www.schwarzatal.at
Verein Wohnprojekt Gleis 21, Wien/AT, www.gleis21.wien
Statik
Gschwandtl & Lindlbauer ZT GmbH, Wien/AT, www.g-l.engineering
KPZT Kurt Pock, Klagenfurt/AT, www.kurtpock.at
Bauphysik
Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung, Wien/AT, www.holzforschung.at
Holzbau
Weissenseer Holz-System-Bau GmbH, Greifenburg/AT, www.weissenseer.com
Fertigstellung
2019
Typologie
Holz-Beton-Hybrid, thermisch und akustisch getrennt
Das selbstverwaltete Wohnhaus Gleis 21 im Wiener Sonnwendviertel Ost, auf einem ehemaligen ÖBB-Gelände in unmittelbarer Nähe des Wiener Hauptbahnhofs gelegen, wurde von einzueins architektur geplant und 2019 fertiggestellt. In einem Baugruppenverfahren entstanden hier 34 Wohn- und vier Gewerbeeinheiten, die in Grundriss und Form nach den individuellen Bedürfnissen der künftigen Bewohner:innen gestaltet wurden. Dies gilt auch für die den Wohnungen zugeordneten Balkone, die ebenfalls in Größe und Lage variieren.
Um diese Flexibilität innerhalb des Kostenrahmens des geförderten Wohnbaus zu ermöglichen, setzten die Planer:innen auf eine Holz-Beton-Hybridbauweise und eine größtmögliche Vorfertigung im Werk. Während das Erdgeschoss in Ortbetonbauweise errichtet wurde, bestehen die Wände der vier Obergeschosse aus vorgefertigten Holzkastenelementen. Bei den Geschossdecken kam ein System zum Einsatz, das nach zweijähriger Entwicklungsphase durch Mayr-Melnhof Holz und die Kirchdorfer Fertigteilholding mit dem Ziel der industriellen Vorfertigung von Verbundbauteilen erstmalig Anwendung fand: hybride Geschossdecken, bestehend aus 14 cm sichtbar belassenen Massivholzplatten an der Unterseite und einer damit formschlüssig verbundenen 10 cm starken Betonschicht, lagern mittels eines integrierten Randunterzugs auf den wandintegrierten Holzstützen. Diese Deckenelemente wurden werkseitig durch ein Sichtbeton-Balkonelement ergänzt, das an den zwischengelagerten Isokorb, der die Geschossdecke und die Balkonplatte thermisch und akustisch trennt, anbetoniert wurde.
Der hohe Vorfertigungsgrad ermöglichte eine schnelle, unterstellungsfreie und weitgehend trockene Montage der Decken-/Balkonelemente und zeigt, dass flexible, individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und leistbares Wohnen keine Gegensätze sein müssen.