Daten zum Objekt
Standort
Berlin/DE Google Maps
Bauherr:in
Wohnungsbaugenossenschaft Am Ostseeplatz eG, Berlin/DE, www.am-ostseeplatz.de
Architektur
SWP – schäferwenningerprojekt GmbH, Berlin/DE, www.swprojekt.de
Statik
Häussler Ingenieure GmbH, Kempten/DE, www.haeussler-ingenieure.com
Holzbau
HU-Holzunion GmbH, Rotenburg/DE, www.holzunion.com
Fertigstellung
2019
Typologie
Selbsttragend, dem Holzbau vorgesetzt
Über fast 110 Meter Länge entstand entlang der Berliner Ringbahn das experimentelle Wohnprojekt LYN der Wohnungsbaugenossenschaft „Am Ostseeplatz“, das „innovativ, aber bezahlbar“ sein sollte und auch ist. Wo vormals nur ein Gewerbebau aufgrund vieler, nahe vorbeifahrender S-Bahn-Züge möglich schien, entwickelten schäferwenningerprojekt drei Siebengeschoßer mit 98 Wohn- und sieben Gewerbeeinheiten, die über dem Erdgeschoss inklusive der Aufzugsschächte nahezu vollständig in Holzbauweise ausgeführt wurden. Möglich machten dies zwei stählerne, offene Treppenhäuser als Fluchtwege in den so genannten Canyons zwischen den Hauskörpern, die, verbunden mit Galerien, auch die drei Häuser luftig miteinander verknüpfen.
Mit Clusterwohneinheiten u. a. für Student:innen, Mehrgenerationen- und integratives Flüchtlingswohnen sowie für demente Personen in einer betreuten WG wird LYN seinem sozialen Anspruch gerecht, auch die Kommunikation seiner Bewohner:innen untereinander sowie mit ihrem Quartier zu fördern. Zu diesem Zweck fügten schäferwenningerprojekt ihren naturbelassenen, hinterlüfteten Douglasienfassaden viele weiß lackierte Stahlkonstruktionen als luftige Balkone und Erschließungswege hinzu.
Für die Balkone entwickelten sie zwei unterschiedliche Varianten: Zur Bahn und den Stirnseiten hin sind sie – mit jeweils zwei vorgesetzten Stützen – „resistenter“, zur Straße hin kragen sie aus den Geschossdecken ohne Stützen aus. Beide Varianten sind 1,5 Meter tief, haben einen 0,4 Meter hohen Rahmenaufbau und sind verzinkt, wurden aber mit weißer Farbe gestrichen. Der einzige markante Unterschied besteht in der Entwässerung: Bei den auskragenden Balkonen wird das Wasser sichtbar über entlang der Fassade geführte Regenrohre abgeführt, bei den vorgesetzten versteckt in den U-Profilen ihrer Stützen. Beide Varianten erhielten jedoch in ihrer Untersicht weiße Trapezbleche, um sich von den Baukörpern klar abzusetzen, und laden zur Entdeckung ihres vielfältigen Lebens ein.