Daten zum Objekt
Standort
Emilie-Flöge-Weg 4, 1100 Wien Google Maps
Bauherr:in
Familienwohnbau gemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft m. b. H., www.familienwohnbau.at
Architektur
Architekturbüro Reinberg, www.reinberg.net
Statik
KPZT | DI Kurt Pock für Gschwandtl & Lindlbauer ZT GmbH, www.kurtpock.at
Holzbau
Strobl Bau - Holzbau GmbH, www.strobl.at
Tragwerksplanung
Statik STB und Gesamtauftrag, Tragwerksplanung Holzbau Gschwandtl & Lindlbauer, www.g-l.engineering;
KPZT Kurt Pock, www.kurtpock.at
Fertigstellung
2020
Typologie
Balkone mit Auflager und Abspannung
In der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs im Sonnwendviertel steht das Wohnhaus Bikes and Rails, das Architekt Georg W. Reinberg für eine Baugruppe geplant hat. Bikes and Rails ist im Neubau das erste Projekt des österreichischen Mietshäusersyndikats habiTAT, das Immobilien vom Markt freikauft, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern. Das Haus zeichnet sich also durch einen ökologischen und sozialen Anspruch aus.
Konstruktiv ist das Haus bis auf Keller, Erdgeschoss und Wintergarten samt Stiegenhaus ein reiner Holzbau mit Holzrahmenbauwänden sowie einer Mittelwand und sichtbaren Holzdecken aus Brettsperrholz. Die Konstruktion ist so gewählt, dass ein sortenreiner Rückbau möglich ist.
Der Wintergarten ist eine selbsttragende Betonkonstruktion, die über einen Isokorb mit dem Holzbau verbunden ist und die der Baugruppe als Begegnungszone dient. Zusätzlich verfügt jede Wohnung über einen privaten Balkon. Diese durften aufgrund der Brandschutzbestimmungen nicht in Holz ausgeführt werden und bestehen aus einem Stahlrahmen aus Hohlprofilen und einer Stahlbetonplatte.
Der Balkon ist über ein Auflager am Holzbau befestigt und zusätzlich über einen auf Zug belasteten Rundstab mit aufgeschweißtem Flachstahl von der Wand abgespannt. Architekt Reinberg betont, dass es bei der Detaillierung der Balkonbefestigung darauf ankam, die Entwässerung der Dachbahn der hinterlüfteten Holzfassade nicht zu unterbrechen und nicht mit den geschossweise angebrachten Trennblechen, den Brandschutzschotts, zu kollidieren. Auch eine spätere Wartung sollte möglich sein. So liegt der Stahlrahmen auf einer erhöhten Wandverankerung auf. Ein Schallschutzauflager verhindert eine Schallübertragung. Die Lastabtragung erfolgt über die Steher der Holzrahmenbauwand. Am Übergang vom Balkon zum Holzbau findet man eine aufgeschweißte Rinnenkonstruktion mit Anschlussrohr, die auftretendes Wasser gleich von der Fassade abtransportiert.