Daten zum Objekt
Standort
Fischamend/AT Google Maps
Bauherr:in
cargo-partner GmbH, Fischamend/AT, www.cargo-partner.com
Architektur
Poppe*Prehal Architekten, Steyr/AT, www.poppeprehal.at
Statik
zieritz + partner zt GmbH, St. Pölten/AT, www.zp-zt.at
Holzbau
WIEHAG Holding GmbH, Altheim/AT, www.wiehag.com
Spannweiten
23 x 17 m
Fertigstellung
2018
Typologie
Einfeldträger mit eingespannten Stützen
In der Nähe des Wiener Flughafens ließ das Transport- und Logistikunternehmen cargo-partner eine neue Halle errichten, einen lupenreinen Holzbau mit eleganter Holzfassade. Die Lagerhalle fällt im Industriegebiet aber nicht nur durch ihre Materialwahl aus dem Rahmen, sie ist auch mit knapp 20 Metern ungewöhnlich hoch. Laut Architekt Helmut Poppe gibt es in Österreich kein vergleichbares Objekt in dieser Größenordnung in Holzbauweise. Für die oberösterreichischen Architekten Poppe*Prehal ist es nicht die erste Lagerhalle, die sie in Holzbauweise errichten durften. Die Halle für Schachinger Logistik in Oberösterreich (Zuschnitt 65) war eines der ersten und gerade in der Branche viel besprochenes Bauwerk und diente auch dem Bauherrn von cargo-partner als Vorbild.
Da die Kombination aus hohen Spannweiten und kosteneffizientem Bauen bei diesem Projekt von Anfang an ein Thema war, wurden von den Architekten die Statiker zieritz + partner bereits in der Vorentwurfsphase hinzugezogen. Der Informationsaustausch erfolgte anfangs über Skizzen auf Basis der Architekturpläne. Für das Hin- und Herspielen von Ideen räumten sich alle Beteiligten viel Zeit ein. Entstanden ist eine Tragkonstruktion aus Einfeldträgern mit eingespannten kreuzförmigen Holzstützen. Die Parallel- und Satteldachträger aus Brettschichtholz sind mithilfe einer Gabelkonstruktion und über Schlitzbleche untereinander verbunden. Die enorm hohen Anforderungen an die Maßgenauigkeit des Tragwerks hatten auch Auswirkungen auf den Bauablauf: Erst wurden die Einzelfundamente mit den eingespannten Holzstützen und das Holztragwerk mit der Außenhülle hergestellt, dann erst die Bodenplatte eingebracht.
Eine weitere Herausforderung war die zu errichtende Empore, weil hier sehr hohe Lasten zu erwarten und nur sehr geringe Verformungen im Tragwerk erlaubt waren. Der Grund dafür ist ein digital gesteuertes Verteilersystem. Die Planer erhöhten in diesem Bereich die Dimension der Stützen und führten die Decke in einer Kombination aus Brettsperrholz- und Stahlbetonplatte aus. Entstanden ist ein Hallentragwerk, das den Anforderungen des Logistikbetriebs dient und zugleich durch seine Eleganz punktet.
So wie in der Logistikbranche jeder Auftrag pünktlich und ökonomisch ausgeführt werden muss, stellte der Bauherr auch hier entsprechend hohe Anforderungen an den Bau. »Wir mussten immer wieder nachweisen, dass wir auch wirtschaftlich sind«, erzählt Helmut Poppe. »Stahlbetonstützen wären schon günstiger gewesen, aber die hätten auch ein größeres Fundament benötigt. Im Endeffekt war der Preisunterschied unerheblich.«