Daten zum Objekt
Standort
Lauterach/AT Google Maps
Bauherr:in
Wohnbauselbsthilfe Bregenz, Bregenz/AT, www.wohnbauselbsthilfe.atSchertler-Alge GmbH, Lauterach/AT, www.schertler-alge.at
Architektur
Cukrowicz Nachbaur Architekten, Bregenz/AT, www.cn-architekten.com
Holzbau
Schertler-Alge GmbH, Lauterach/AT, www.schertler-alge.at
Bauphysik
DI Bernhard Weithas GmbH, Hard/AT, www.weithas.com
Fertigstellung
2010
Typologie
Holzrahmenwand, nicht tragend
Das ehemalige Firmenareal einer Maschinenfabrik in Lauterach, relativ zentral gelegen, wurde für gemeinnützigen Wohnbau umgewidmet. Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewannen Cukrowicz Nachbaur Architekten. Sie nahmen die Ausrichtung und Maßstäblichkeit der ursprünglichen Fabrikhallen, die die bauliche Umgebung geprägt hatten, auf und versetzten die fünf neuen dreigeschossigen Baukörper so zueinander, dass Lichteinfall und Freiräume optimiert sind. Die großen Öffnungen mit den Balkonen liegen nun immer dort, wo dem Ausblick nichts im Wege steht, und durch einen weiteren Trick ist trotz der sehr hohen Baudichte viel Grün übrig: Alle Autos sind in einer Tiefgarage untergebracht.
Die Gebäude sind in Skelettbauweise mit Stahlbetondecken und tragenden Stahlstützen errichtet, ihre Außenwände aus vorgefertigten, eingeschossigen Holzelementen. Da für vier der fünf Baukörper Passivhausstandard gefordert war, war das Hauptargument, die Wandelemente aus Holz zu fertigen, die Anforderung an die hohe Isolierung besser umsetzen zu können: »Wir wollten nicht 30 cm Styropor anbringen«, sagt Anton Nachbaur-Sturm, »so überredeten wir den Bauherrn zu seiner ersten Holzaußenwand. Zudem sind Atmosphäre und Haptik bei Holz angenehmer als bei einem verputzten Baukörper.«
Die Montage der Außenwand erfolgte in mehreren Arbeitsschritten. Zuerst wurden die vorgefertigten Holzelemente aufgestellt. Sie sind in Holzrahmenbauweise mit eingelegter Mineralwolldämmung gefertigt, mit einer osb-Platte auf der Innenseite sowie einer diffusionsoffenen Holzfaserplatte und einem Windpapier auf der Außenseite. Im nächsten Arbeitsschritt wurden die Holzfenster eingebaut und erst danach im Inneren die Dampfbremsfolie, die Mineralwolldämmung und der Gipskarton angebracht. Nicht nur die Installationen sind in dieser Vorsatzschale versteckt, auch die Stahlstützen, da man so auf einen Brandschutzanstrich verzichten kann. Zuletzt wurde die Fassade montiert – wieder in großen vorgefertigten Teilen.
Die Fassade ist ein wichtiges Gestaltungselement. Durchlaufende Fugen betonen die langen Baukörper horizontal. Ein bemerkenswertes Detail sind die Leisten, die bei Balkonen und Fenstern aus Stahl, sonst aus Holz sind. Wie ein endloses Band ziehen sie sich in sechs Linien über jedes Gebäude.
Die Lattung der sägerauen Holzverschalung ist jedoch vertikal und übrigens aus Lärche. Die Namensgebung der Wohnanlage Lerchenpark bezieht sich aber nicht auf das Fassadenmaterial, sondern auf die großzügigen Spiel- und Grünflächen, in denen sich Klein und Groß ebenso wohl fühlen wie die Singvögel.