Daten zum Objekt
Standort
Andelsbuch/AT Google Maps
Bauherr:in
Wälder Versicherung VaG, Andelsbuch/AT, www.dwaelder.at
Architektur
Jürgen Haller, Mellau/AT, www.juergenhaller.atPeter Plattner, Bozen/IT, www.peterplattner.it
Statik
Merz Kley Partner, Dornbirn/AT, www.mkp-ing.com
Holzbau
Kaspar Greber Holz- und Wohnbau GmbH, Bezau/AT, www.kaspargreber.at
Fertigstellung
2013
Typologie
Hohlkastendecke mit integriertem Stahlträger
Das dreigeschossige Büro- und Verwaltungsgebäude der Wälder Versicherung steht in prominenter Lage in Andelsbuch. Mit seiner kompakten klassischen Hausform im Weißtannenlattenkleid knüpft der Neubau an die Holzbau-Tradition des Bregenzerwaldes an und erfüllt gleichzeitig alle modernen Anforderungen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Konstruktion der Decke gelegt: Das Ziel war die Konzeption einer unterzugslosen Holzdecke, die vorgefertigt werden kann und eine flexible Raum einteilung unterstützt. Wie im Erdgeschoss hätte auch in den oberen Stockwerken die Decke als Beton-Flachdecke mit Holzverkleidung ausgeführt werden können, dabei wäre aber die Vorgabe nach einem möglichst hohen Holzanteil missachtet worden. Die vorliegende Lösung mit Hohlkastenelementen und integrierten Stahlträgern ermöglicht große, stützenfreie Felder, geschossweise versetzte Stützen und die Auskragung über dem Eingang.
Die Hohlkastenelemente bestehen aus Elementrippen und Stahlträgern, deren Zwischenräume teilweise mit Dämmung ausgefacht sind und die oben und unten mit Dreischichtplatten beplankt sind. Die in die Decke integrierten Stahlprofile benötigen keine Brandschutzbeschichtung, da sie allseitig durch Holzteile geschützt sind. Die für die Schalldämmung notwendige Masse wird im Fußbodenaufbau durch eine Splittschüttung und Estrichelemente hinzugefügt.
Der Fußbodenaufbau besteht aus einer Splittschüttung, einer Trittschalldämmung, einem Trockenestrich und einem Riemenboden aus unbehandelter und sägerauer Weißtanne, der nur geseift und nass gewischt wird – eine traditionelle Lösung, die sich bei öffentlichen Neubauten wie dem Frauenmuseum Hittisau und dem Angelika Kauffmann Museum Schwarzenberg bewährt hat. Die untere Bekleidung besteht aus einer Gipskartonplatte auf Federbügel mit Dämmung, darunter befindet sich eine Lattung mit einem Akustikvlies und einem Weißtannen-Akustikelement oder Weißtannen-Täfer.
Die vorgefertigten Deckenelemente sind 2,6 Meter breit und haben damit ein ideales Transportmaß. Sie sind statisch gesehen Dreifeldträger und wurden nach dem Transport auf der Baustelle zusammengesetzt. Da die Elemente nur halb so breit sind wie das Stützenraster, sind die Stahlträger jeweils im Bereich der Stütze und in der Feldmitte mit biegesteifen Montagestößen – Kopfplattenstößen – ausgeführt. Die Koppelung erfolgte auf der Baustelle nach dem Einbau der Elemente. Dazu wurde jeweils am Elementstoß ein Plattenstreifen ausgespart und erst nachträglich ergänzt.