Daten zum Objekt
Standort
Wien/AT Google Maps
Bauherr:in
GEWOG Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgesellschaft GmbH, Wien/AT, www.gewog-wohnen.at
Architektur
p.good, Praschl-Goodarzi Architekten, Wien/AT, www.pgood.at
Statik
Woschitz Group, Wien/AT, www.woschitzgroup.com
Holzbau
MHB – Holz und Bau GmbH, Waidhofen/Ybbs/AT, www.mhb.co.at
Fertigstellung
2013
Typologie
Brettsperrholzdecke mit Estrich
Mehrgeschossige Wohnbauten aus Holz sind in Wien leider noch immer seltene Erscheinungen. Das Wiener Architekturbüro p.good kam über einen Bauträgerwettbewerb zum Thema »Holzbau in der Stadt« zu dieser Bauaufgabe. Das Grundstück am Stadtrand von Wien, das zwischen Einfamilienhäusern und Gemeindebausiedlungen liegt, konfrontierte die Planer mit einer Mischung aus stark befahrener Straße und parkähnlichen Grünflächen. Neben den 55 Wohnungen ergänzen eine Kindergruppe, eine Arztpraxis und ein Seniorenclub das generationenübergreifende Raumprogramm.
Aus den klassischen Entwurfsparametern entwickelten die Architekten eine ortsspezifische Gebäudestruktur, die allen Wohnungen eine Ausrichtung zum Grünraum hin erlaubt. Die differenzierte Maßstäblichkeit der einzelnen Gebäudeteile reagiert auf den städtebaulichen Kontext und schafft individuelle Orte innerhalb eines komplexen Raumgefüges. Die straßenseitige Laubengangerschließung wirkt als Lärmpuffer. Richard Woschitz wurde schon in der Wettbewerbsphase als Statiker ins Team geholt. Er entwickelte die äußerst wirtschaftliche Tragkonstruktion aus Brettsperrholz- und Holzrahmenbauwänden und tragenden Massivholzdecken sowie einem Stiegenhauskern aus Stahlbeton.
Die eingesetzten Brettschichtholzelemente haben den großen Vorteil, dass sie über ein räumliches Tragverhalten verfügen, Vertikalbelastungen aufnehmen und gleichzeitig hohe Schubkräfte in die Plattenebene übertragen können. Zudem konnten schlankere Deckenstärken als bei der herkömmlichen Holzbalkenkonstruktion erzielt werden. Aufgrund der hohen schallschutztechnischen Anforderung im Wohn-bau sollten die Brettschichtholzdecken innerhalb der Wohnungen ursprünglich mit Gipskarton verkleidet werden. Dies konnte aber durch den -Einsatz von einer 8 cm hohen, ungebundenen Schüttung im Bodenaufbau verhindert werden. Die Holzoberflächen sind sichtbar geblieben. Ein Achsraster mit Deckenspannweiten von 3,1 bzw. 5,2 Metern erwies sich als funktional.
Alle Decken wurden schalltechnisch von den Wänden entkoppelt montiert. Die Balkone wurden über thermisch getrennte Konsolen an der Holzkonstruktion befestigt.