Daten zum Objekt
Standort
London/UK Google Maps
Bauherr:in
Alex Monroe Ltd, London/UK, www.alexmonroe.com
Architektur
DSDHA, London/UK, www.dsdha.co.uk
Statik
Structure Workshop, London/UK, www.structureworkshop.co.uk
Holzbau
KLH UK, London/UK, www.klhuk.com
Fertigstellung
2011
Typologie
Brettsperrholzdecke ohne Estrich
Das Juweliergeschäft von Alex Monroe befindet sich im Londoner Stadtteil Southwark. Es besteht aus einem 20 m2 großen Ladenlokal, über dem sich ein keilförmiger dreigeschossiger Zubau aus Massivholz erhebt. Der Neubau vermittelt geschickt zwischen den mittelalterlichen Stadthäusern und den modernen Bürotürmen in der Umgebung. Die vorgehängte Fassade aus gefalteten Zinkprofilen verändert den Maßstab des dahinterliegenden Massivholzbaus und kontrolliert gekonnt Aus- und Einblicke. Die beengten Raumverhältnisse inspirierten das Architektenteam von DSDHA zu einer vertikalen Raumabfolge entlang einer gewendelten Treppe aus Holz, die zugleich Kommunikationsraum ist. Neben dem Atelier finden ein Besprechungsraum, ein Arbeitsraum und eine Dachterrasse Platz in dem sorgfältig geplanten Schmuckkästchen.
»Wir suchten nach einer typischen Werkstättenästhetik«, sagen die Architekten von dsdha über die Materialwahl. Holz entsprach diesem Wunsch nach einer ehrlichen, homogenen Oberfläche mit Veränderungspotenzial und wurde auch für den Innenausbau und die Einbaumöbel verwendet. Aufgrund der geringen Spannweiten konnte eine sehr wirtschaftliche Konstruktion mit hohem Vorfertigungsgrad entwickelt werden. Um die Brettsperrholzelemente sichtbar zu belassen, wurde auf abgehängte Decken verzichtet. Auch der Brandschutz verlangte keine zusätzlichen Maßnahmen. Da das Thema Lärm innerhalb des Ateliers kein Problem darstellt und die Holzbauteile genügend Schall absorbieren, kam man ohne aufwendigen Bodenaufbau aus. Der Linoleumbelag wurde direkt auf eine Sperrholzplatte mit darunterliegender Lattung geklebt.
Vom Bestand im Erdgeschoss konnte im Zuge der Bauarbeiten nur die Rückwand erhalten werden. Das Ladenlokal wurde mit viel Gespür wieder aufgebaut und erhielt ein Überlager aus Stahlprofilen, um die Lasten der darüberliegenden Holzkonstruktion aufnehmen zu können. Aufgrund der fehlenden Zustimmung der Behörde musste der Holzbau 18 Monate ohne Fassade auskommen. Diese letzte Schichtung vervollständigt den komplexen Bau, der so geschickt mit Tradition und Fortschritt, Handwerk und industrieller Vorfertigung spielt.